„Vor vielen Jahren lebten
einmal zwei Brüder im Lande Kanaan. Der eine hatte eine Familie und
Kinder, der andere war ledig.
Gemeinsam bebauten sie ihre
Felder und teilten die Ernte untereinander auf. Eines Tages sprach
der Bruder, der eine Familie hatte, zu sich: ,Ich brauche meine
Hälfte der Ernte nicht, denn bald werden meine Kinder alt genug
sein, um selbst den Acker zu bestellen, und so werden sie mir
helfen, meinen Bedarf zu decken. Mein Bruder, der ledig ist, soll
von nun an beginnen, Vorräte für seine alten Tage zurückzulegen;
denn er wird allein sein und niemanden haben, der ihm hilft. Heute
nacht will ich zu ihm gehen und ihm etwas vom Überfluss meiner Ernte
bringen.‘
Der ledige Bruder aber hatte
im gleichen Augenblick diesen Gedanken: ,Ich bin allein und benötige
nicht so viel von der Ernte wie mein Bruder, der nicht nur sich
selbst zu ernähren hat, sondern auch seine Familie ernähren muss.
Ich kann mit weniger auskommen als er. Heute nacht noch will ich ihm
etwas vom Überfluss meiner Ernte bringen.‘ In dieser Nacht
begegneten sich die Brüder, wie sie einander etwas von ihrem
Überfluss brachten. Als aber Gott die Gedanken und Taten dieser
Brüder ansah, sprach er zu sich: ,Wo ein solches Denken aufgekeimt
ist, da will ich meinen Tempel errichten.‘“
An uns ist es heute, ein
solches Denken in unseren Herzen wieder aufkeimen zu lassen. Dann
wird dieses Land unseren schönsten Hoffnungen gerecht werden, ein
Land der Eintracht und des Friedens für alle.
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Israel und der Tempelberg:
Weder verheißen noch heilig
Von Rabbiner
David Meyer