Jetzt wird es persönlich:
Anschlag in Weiden
WEIDEN (ls). Das Fotogeschäft der
Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Weiden ist zum zweiten Mal
Zielscheibe eines Anschlages geworden. Vorige Woche - in der Zeit
zwischen Dienstagabend und Donnerstagmorgen beschädigten unbekannte
Täter zwei Schaufensterscheiben, teilte die Polizeidirektion Weiden
gestern mit.
„Jetzt wird es persönlich“, sagte Besitzerin
Gabi Brenner gestern zu unserer Zeitung. Sie ist die Vorsitzende der
Jüdischen Gemeinde Weiden und sieht den Akt des Vandalismus in
direktem Zusammenhang mit drei Anschlägen auf Einrichtungen der
Gemeinde in den vergangenen fünf Monaten. Die Schaufenster ihres
Geschäftes wurden ebenfalls zum zweiten Mal zerstört, so Brenner
weiter. Herbe Kritik übte Brenner, die sich im Kampf gegen den
Rechtsradikalismus engagiert, an der Weidener Polizei: Diese habe
beim ersten Anschlag keine antisemitischen Motive gesehen.
Über den neuerlichen Vorfall meldete die
Polizeidirektion Weiden, dass die Täter offensichtlich nichts
stehlen wollten. In den Vitrinen habe nur Info-Material gelegen,
keine wertvollen Fotoartikel. Die Täter seien „speziell auf
Sachbeschädigung“ aus gewesen, heißt es in der Pressemitteilung. Ein
Hinweis auf mögliche antisemitische Beweggründe wird in der
Pressemitteilung nicht gegeben.
erarbeitet von Sauerer, Manfred