antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

Sechzig Jahre zurück:
Der Untergang der "Patria"

 

 

Das Schiff hieß zynischerweise "Patria". Dabei war es dazu bestimmt, seine Passagiere weit weg von ihrer neu erkorenen Heimat zu bringen. Die "Patria" war ein Transportschiff, das die britische Mandatsregierung in Palästina zum Gefängnisschiff umfunktioniert hatte. Im November 1940 sollte es mehrere Tausende von illegalen jüdische Palästina-Einwanderern von Haifa aus auf die Insel Mauritius im Indischen Ozean bringen.

Die verhinderten Einwanderer, allesamt jüdische Flüchtlinge aus Deutschland, Österreich, der Tschechei und Polen, hatten bereits eine Odyssee hinter sich, als sie im Spätherbst 1940 den Hafen von Haifa erreichten: Nicht wenige von ihnen waren bereits im Dezember 1939 auf der Flucht vor den Nazis nach Bratislava gekommen, um von dort aus per Schiff über die Donau und das Schwarze Meer nach Palästina zu gelangen. Ihre Abreise verzögerte sich jedoch um fast ein Jahr, das sie unter kargen Bedingungen in Sammellagern unter Bewachung verbringen mussten.

Erst im September 1940 gelang diesen Menschen zusammen mit vielen deutschen und tschechischen Jugendlichen, die auf Hachscharah gewesen waren, die Ausreise auf vier Donau-dampfschiffen. In Tulcea, im Donaudelta, wurden die rund 4000 Flüchtlinge auf vier herunter gekommene Frachtschiffe verladen: Mehr als 800 tschechische Flüchtlinge wurden auf die "Milos" verladen, die "Pazifik" nahm über tausend Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich auf und auf der "Atlantik" mußten fast zweitausend Menschen Platz nehmen.

Die völlig überladenen Schiffe stachen Anfang Oktober in See. Die Lebensbedingungen an Bord waren schlecht: Es herrschte drangvolle Enge, die Ernährung war mangelhaft und die sanitären Anlagen liessen zu wünschen übrig.

Alle Passagiere hatten nur ein Ziel 
und eine Hoffnung: Eretz Israel!

Nach wochenlanger Fahrt durch das Schwarze Meer und den Bosporus, vorbei an Kreta und Zypern, erreichten die drei Schiffe, die unterwegs Stürmen und anderen Gefahren trotzen mussten, im Spätherbst 1940 nacheinander den Hafen von Haifa. Als am 24. November die "Atlantik" als letztes der drei Schiffe ankam, befanden sich die Passagiere der "Pazifik" und der "Milos" bereits auf der "Patria". "Unter Quarantäne", wie man sagte. Sehr bald stellte sich jedoch heraus, dass die Briten die unwillkommenen Ankömmlinge nach Mauritius im Indischen Ozean deportieren wollten.

Die Passagiere auf der "Patria", die zwar nunmehr den wochenlangen Entbehrungen auf den wenig seetüchtigen Flüchtlingsschiffen entkommen waren, jedoch forderten nachdrücklich in Palästina an Land gelassen zu werden. Sie richteten Petitionen an die britische Regierung und machten ihrem Unmut in Sprechchören Luft, in denen sie ihre Chawerim an Land um Hilfe baten.

Um die Verschleppung ihrer Kameraden zu verhindern, schmuggelte die jüdische Widerstands-gruppe Haganah Sprengstoff an Bord der "Patria". Das Schiff sollte seeuntüchtig gemacht werden. Am 25. November 1940 morgens gegen neun Uhr erschütterte eine gewaltige Explosion den Hafen von Haifa. Die Haganah hatte die Menge des Sprengstoffs falsch berechnet. Bei der Explosion, die die "Patria" in die Luft jagte, und dem anschließenden Schiffbruch verloren rund 270 Menschen ihr Leben.

Die Geretteten wurden im Lager Atlit in der Nähe von Haifa interniert. Den Schiffbrüchigen wurde nunmehr von den Briten gestattet, in Palästina zu bleiben. Die Passagiere der "Atlantik" hingegen, die keinen Schiffbruch erlitten hatten, wurden nach Mauritius gebracht, wo sie bis zum Ende des Krieges ausharren mussten.

Sechzig Jahre nach der Katastrophe hat die Journalistin Christiane Kolbet mit Hilfe der "Israel-Nachrichten" zahlreiche Überlebende ausfindig gemacht und sie nach ihren Erinnerungen befragt. Sie sollen Gegenstand einer Sendung für den Bayerischen Rundfunk werden.

Dr. Christiane Kolbet, Föhrenweg 9, 91091 Großenseebach
Tel/Fax: 09135 / 799 618 - e-mail: kolbet@t-online.de 

haGalil onLine 14-11-2000

JTC - Jewish Culture ToursJTC - Jewish Culture Tours


haGalil onLine

1995/96/97/98/99/2000 © by haGalil onLine®
Munich - Kirjath haJowel - All Rights Reserved
haGalil onLine - Editorial

Click Here!

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved