Israel hat gestern die
Friedensgespräche mit den Palästinensern vorübergehend ausgesetzt.
Die israelische Regierung begründete diesen Schritt mit der
unflexiblen Haltung der palästinensischen Seite in der
Ostjerusalem-Frage.
Die Gespräche sollen aber eventuell bereits
heute wieder aufgenommen werden. Israel brauche jedoch eine Pause, um den Stand
der Verhandlungen zu überdenken, sagte Premierminister Baraks Sicherheitsberater
Danni Jatom. Man könne in jedem Fall nicht von einer Krisenatmosphäre sprechen.
Die Aussetzung der Verhandlungen könnte auch
ein taktischer Schachzug Baraks sein, um den Druck auf Palästinenser-Präsident
Arafat weiter zu erhöhen.
In einem Radio-Interview hatte Barak zuvor
erklärt, dass sich Arafat seit dem gescheiterten Camp David-Treffen überhaupt
nicht kompromissbereit gezeigt habe. Die Wiederaufnahme der Gespräche sei damit
von seiner Flexibilität abhängig.
Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb
Erakat bedauerte die Entwicklung. Er wies jedoch darauf hin, dass die
israelische Seite selbst für jeglichen Fortschritt verschlossen sei und nun
versuche, den Palästinensern die Schuld zuzuweisen.
Unterdessen bemühen sich die USA einen weitern
Kompromissvorschlag zu erarbeiten, der die Differenzen überbrücken soll. Ein
Sprecher des Weißen Hauses mahnte jedoch, dass die Zeit für eine Einigung nicht
unbegrenzt zur Verfügung stehe.
haGalil onLine
20-09-2000
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