PRESSEINFORMATION
Aus Anlass des "Grossen
Jubiläumsjahres 2000" findet die Mahn- und Aufklärungsaustellung
"Visionen
aus dem Inferno"
Kunst gegen das Vergessen
Adolf Frankl, 1903 – 1983
in Rom statt.
Montag, 23. Oktober 2000,
19.00 Uhr im Museum Chiostro del Bramante, Via della Pace, Rom.
Ausstellungsdauer:
24.Oktober 2000 – 30. November 2000
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag:
10.00-13.30 / 15.30-19.00
Samstag: 10.00-13.30 / 15.30-20.00
Sonntag: 10.30-13.00 / 15.30-19.00
Schirmherrschaft:
Carlo Azeglio Ciampi, Präsident der Republik Italien
Mary Robinson, UN-Hochkommissarin für Menschenrechte
Der Zyklus "Visionen aus dem
Inferno" ist seit 1996 unter der Schirmherrschaft des UN Hochkommissars für
Menschenrechte und versteht sich als Aufklärungs – und Mahnausstellung aller
Opfer von Gewalt und Verfolgung.
In den Jahren zwischen 1993
– 1999 war die Ausstellung in Wien, Berlin, München und Nürnberg zu sehen.
Das Projekt wird von
namhaften Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland unterstützt, unter vielen
anderen sind Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, Bundespräsident Johannes Rau,
Nationalratspräsident Dr. Heinz Fischer, Vizepräsidentin Dr. Antje Vollmer, Dr.
Richard von Weizäcker, Prof. Roman Herzog, Prof. Rita Süßmuth, S.E. Kardinal Dr.
Franz König, S.E. Dr. Christoph Schönborn, Oberrabbiner Dr. Paul Chaim
Eisenberg, Prof. Simon Wiesenthal, Teddy Kolek,...zu erwähnen.
ADOLF FRANKL
Der Künstler und sein Werk
Adolf Frankl, 1903 in
Preßburg geboren, hatte schon in jungen Jahren zu malen begonnen. Als
Siebzehnjähriger nahm er Kunst-und Malunterricht in Preßburg, ergriff jedoch
eine bürgerliche Laufbahn und betrieb ein Geschäft für Innendekoration.
1939 begann die
Diskriminierung der Juden in der Slowakei, 1941 wurde das Unternehmen arisiert
und im September 1944 wurde er in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert.
1945, nach der Befreiung
durch die Rote Armee, kehrte er nach Preßburg zurück, baute sein Unternehmen
wieder auf, emigrierte jedoch, nach der Verstaatlichung seines Besitzes durch
das kommunistische Regime, 1949 mit seiner Familie nach Wien.
In den Jahren zwischen
1945-1975 entsteht neben unzähligen Zeichnungen, Aquarellen und Karikaturen der
Zyklus "Visionen aus dem
Inferno". Das Werk besteht aus über hundert Ölgemälden und ebenso vielen
Zeichnungen, Aquarelle und Skizzen. Als einer der wenigen Überlebenden der Hölle
von Auschwitz, malte er dieses Manifest des Grauens, einerseits als Versuch die
schrecklichen Erlebnisse auf diese Weise zu verarbeiten, andererseits um ein
künstlerisches Zeitzeugnis für die Nachwelt zu schaffen. Frankls Werke stellen
eine Brücke aus der Vergangenheit in die Zukunft dar; Bilder zur Aufklärung und
Mahnung an alle. Die Ausstellung ist vor allem für jene, die, die Geschehnisse
der NS-Gewaltherrschaft nicht unmittelbar erlebt haben und für solche, die an
den Tatsachen bis heute zweifeln oder sie leugnen.
Im großen Jubiläumsjahr 2000
in Rom sieht sich der Zyklus
Visionen aus dem Inferno
– Kunst gegen das Vergessen, als eine Ausstellung des bewussten Erinnerns. Die
Präsentation der Bilder soll das Bewusstsein der Betrachter wecken und die
Erkenntnis fördern, dass nur durch gegenseitige Achtung und Respekt Menschen in
Frieden und Freiheit zusammenleben können. Im Begleitprogramm berichten
Zeitzeugen über ihre Erlebnisse. Es sind ehemalige Häftlinge der
Konzentrationslager, Zivilisten und Soldaten, welche die Zeit des Zweiten
Weltkrieges erlebt haben. Treffen zwischen Kindern von Opfern und auch von
Nachkommen der Täter sind geplant. Sie werden als Gesprächspartner für
Diskussionsrunden und interkonfessionelle Gespräche zur Verfügung stehen.
Für Schüler und Studenten
ist der Eintritt zur Ausstellung und den anderen Veranstaltungen frei.
"Mit meinen Werken habe ich
allen Völkern dieser Welt ein Mahnmal gesetzt.
Es soll niemandem, egal welche Religion, Rasse oder politische Anschauung er
vertritt, dieses oder ähnliches widerfahren."
Adolf Frankl, 1903-1983
haGalil onLine
14-09-2000
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