Eine vergessene Kartei mit mehr
als 2.000 Namen von Zwangsarbeitern ist in einem früheren
Werksbunker in Berlin entdeckt worden.
Die aus Metallplatten bestehende Kartei sei beim Erforschen des
Schutzraumes gefunden worden, sagte Dietmar Arnold, Vorsitzender des
Vereins "Berliner Unterwelten".
Der seit mehr als 50 Jahren verschlossene Bunker gehöre zu den Elektrik-Werken
Lorenz. Da der Fund liege schon einige Zeit zurückliegt, sind die Platten mit
den Namen bereits wissenschaftlich ausgewertet.
Ein Großteil der ehemaligen Zwangsarbeiter komme aus Westeuropa, so Arnold. Die
Platten würden jetzt der Wissenschaft zur Verfügung gestellt, da bereits klar
sei, dass die Kartei als Nachweis für erlittene Zwangsarbeit geeignet ist.
Unterdessen traf gestern in Würzburg beriet der Ständige Rat der
Bischofskonferenz zu Beratungen über eine mögliche Entschädigung von
NS-Zwangsarbeitern zusammen. Die Diskussion konzentriert sich derzeit auf den so
genannten dritten Weg. Offenbar gibt es Überlegungen, bei einer Entschädigung
die kirchlichen Hilfswerke für Osteuropa einzuschalten. Aus kirchlichen Kreisen
verlautet, der vom Bundestag beschlossene Entschädigungsfonds liege in der
Verantwortung der Wirtschaft und solle nicht "verwässert" werden.
haGalil onLine
29-08-2000
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