Zwölf Prozent der Berliner und
21 Prozent der Brandenburger sind nach einer Studie der Freien
Universität (FU) Berlin rechtsextrem eingestellt.
Dieses Ergebnis stellten die FU-Dozenten
Richard Stöss und Oskar Niedermayer am Freitag vor. In den Ländern sei die Zahl
der Personen mit rechtsextremer Gesinnung in den vergangenen zwei Jahren um rund
zehn Prozent angestiegen. Der Studie zufolge ist die rechtsextreme Einstellung
bei Älteren stärker vertreten als bei Jüngeren.
Von 27 Prozent der 18- bis 24-Jährigen mit
rechtsextremer Einstellung werde Verständnis für Gewalt gezeigt. Stöss sagte,
die rechtsextreme Einstellung in der Gesellschaft sei der Nährboden für rechte
Gewalt. Gegenwärtig sei eine der wiederkehrenden rechtsextremen
"Wellenbewegungen" zu beobachten.
Der Untersuchung zufolge hängt die rechtsextreme Einstellung auch mit der
politischen und wirtschaftlichen Unzufriedenheit der Betroffenen zusammen. Sie
finde sich vor allem bei Arbeitslosen, in Berlin auch bei Arbeitern, insgesamt
in der unteren sozialen Schicht.
Zwischen Männern und Frauen bestünden nur geringe Unterschiede. Das
Verständnis für Gewalt gegen Ausländer sei unter den Menschen mit
rechtsextremer Einstellung mit rund 17 Prozent deutlich höher als im
Rest der Bevölkerung, für die die Werte zwischen drei und sechs
Prozent lägen.
Die Werte waren im Mai und im Juni dieses Jahres vom Meinungsforschungsinstitut
Forsa unter 1850 erwachsenen Bürgern Berlins und Brandenburgs ermittelt worden.
Diesen waren Aussagen zu sechs Bestandteilen einer rechtsextremen Einstellung
wie Nationalismus und Antisemitismus zum Kommentar vorgelegt worden.
haGalil onLine
16-08-2000
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