Der israelische
Ministerpräsident Ehud Barak ist am Mittwoch mit dem jordanischen
König Abdullah II. zu Gesprächen über den Nahost-Friedensprozess
zusammengekommen.
Abdullah hatte zuvor seine Hoffnung ausgedrückt, dass es endlich zu einer
friedlichen Lösung in der Region komme, die eine konstruktive Zusammenarbeit
ermögliche. Der jordanische Außenminister Abdul Illah Chatib sprach bereits
gestern mit einem Berater des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat,
Mahmud Abbas, über die neuesten Entwicklungen im Friedensprozess.
Das Gespräch zwischen Barak und Abdullah fand unter Ausschluss der Medien statt.
In einer Erklärung hieß es anschließend, Abdullah habe Barak erneut seine
ablehnende Haltung gegenüber einer israelischen Souveränität über heilige
islamische Stätten in Jerusalem zum Ausdruck gebracht. Er unterstütze vielmehr
einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt.
Weiterhin forderte der König eine Lösung des palästinensischen
Flüchtlingsproblems. In Jordanien leben derzeit ca. 1,5 Millionen Palästinenser.
Mittlerweile laufen auch die Vorbereitungen für einen möglichen neuen
Nahostgipfel zwischen Israelis und Palästinensern an. Die Unterhändler sind
angeblich bereits an einem geheimen Ort zusammen gekommen. Am Donnerstag wird
der amerikanische Sondergesandte Dennis Ross erwartet.
Unterdessen gab der palästinensische Präsident Jassir Arafat bekannt, seine
Entscheidung, am 13. September einen unabhängigen Staat Palästina auszurufen,
noch einmal zu überdenken. Beim nächsten Treffen des Zentralrats der PLO, das
vermutlich am 8. oder 9. September stattfindet, werde der ursprüngliche Plan
einer Staatsausrufung erneut beraten.
Arafat reagierte damit auf großen
internationalen Druck und den Rat verschiedener Staatsmänner, die Ausrufung
eines Staates am 13. September nicht einseitig durchzuführen.
haGalil onLine
17-08-2000
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