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Wahrscheinlich wird es doch ein Besucherzentrum mit Buchladen, Post und
Restaurant in der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz
geben.
Das polnische Innenministerium fällte letzte Woche die entsprechende
Entscheidung, in dem es das von der Provinzregierung verhängte Verbot zum Bau
des Zentrums aufgehob. Dafür sollen allerdings ein Imbiss, Läden und Parkplätze,
die sich bereits auf dem Gelände der Gedenkstätte befinden, abgerissen werden.
Ein Abkommen aus dem Jahr 1996 sieht eine nicht-kommerzielle Schutzzone rund um
das ehemalige Lager vor.
Der Streit um den Bau des Geschäftszentrums, das ursprünglich als kleine
Einkaufsmeile konzipiert war, reicht bis ins Jahr 1995 zurück. Jüdische Gruppen
und Verbände aus der ganzen Welt hatten sich energisch dagegen gewandt, da somit
das Andenken an die Opfer von Auschwitz entweiht würde. Entsprechend eines
Vorschlages der Museumsverwaltung wurden die Pläne um einiges abgespeckt, das
Einkaufszentrum wird nun zu einem größeren Besucherzentrum der Gedenkstätte, die
jedes Jahr von rund 500.000 Menschen besucht wird.
Die Entscheidung wird allgemein als Kompromiss gesehen, dem sich auch die
jüdische Gemeinde Polens und Überlebende der Shoah anschließen könnten. Das neue
Zentrum wird zumindest nicht direkt auf dem Gelände der Gedenkstätte gebaut.
Über die Zulassung des Projekt muss nun wieder der Gouverneur der Provinz
entscheiden.
haGalil onLine
14-08-2000
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