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Politikwissenschaftler warnt vor Unterschätzung des Phänomens:
Rechtsextremismus immer militanter

"Es ist allerhöchste Zeit, dass endlich etwas geschieht", 
sagt der Geraer DGB-Kreisvorsitzende Dietmar Härtel. 
"Ich bin erschüttert, wie weit das hier Fuß gefasst hat."

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Vor vier Wochen tauchte im ostthüringischen Gera ein Steckbrief auf. Die rechtsextreme "Kameradschaft Gera" hatte es darin auf den Jugendbildungsreferenten des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) abgesehen. Zwei Wochen später war es der evangelische Jugendpfarrer, gegen den indirekt zur Gewalt aufgerufen wurde. Vor drei Tagen verübten Neonazis einen Anschlag auf ein islamisches Gebetshaus. 

Drei Fälle aus jüngster Zeit aus einer Stadt. Und längst nicht alle. Rechtsextremismus ist alltäglich. "Ich weiß, wie das ist, wenn man spät nachts von einem Termin nach Hause fährt und von Autos mit Skinheads begleitet wird", sagt Härtel. Die Erfahrungen des Gewerkschafters sind keine Ausnahme. 

Egal, ob im thüringischen Gera oder im schleswig-holsteinischen Elmshorn, wo ebenfalls Gewerkschafter von Neonazis bedroht wurden: Der Rechtsextremismus in Deutschland sei "quicklebendig", mahnt der Berliner Politikwissenschaftler Richard Stöss. Auf einer Tagung der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung in Weimar warnte er am Mittwoch vor einem Irrglauben: Schlechte Ergebnisse rechtsextremer Parteien bei Landtags- oder Bundestagswahlen bedeuteten nicht, dass die Gefahr durch Rechtsextremismus gebannt sei. 

Nach einer Umfrage aus dem Herbst 1998 verfügten 14 Prozent aller erwachsenen Deutschen über ein "rechtsextremes Einstellungspotential", 13 Prozent im Westen, 17 Prozent im Osten. Obwohl "Wessis" natürlich nicht "immun" seien gegen Rechtsextremismus, gebe es deutliche Unterschiede zwischen den alten und neuen Ländern. Im Westen sei der Rechtsextremismus durch Parteien wie die DVU oder die "Republikaner" geprägt, im Osten gehe es weniger parteiorganisiert, dafür militanter und gewalttätiger zu: Nur 18 Prozent der Deutschen leben im Osten, dennoch wurden dort 1998 die Hälfte aller rechtsextremistischen Gewalttaten verübt. Und 43 Prozent aller militanten Rechten leben im Osten.

Warum die Verteilung so ist, weiß auch Stöss nicht. Es gebe nur vage Vermutungen. Auffällig sei auch, dass es in Westdeutschland kaum Stadtteile oder Plätze gebe, die von Rechten als "national befreite Zonen" betrachtet würden. Das sei im Osten anders: Dort gebe es etliche dieser Orte und drumherum Milieus, die Skinheads in dem Glauben bestärkten, sie seien Vollstrecker des Volkswillens. 

Neonazis handelten dort in einem "positiv gestimmten Umfeld", so Stöss. Nach seinen Erkenntnissen hat es Mitte der 90er Jahre in Deutschland eine gravierende Veränderung gegeben: Bis 1994 hätten Rechtsextremisten in Westdeutschland bessere Wahlergebnisse erzielt, seit 1998 in Ostdeutschland. "Es hat eine Verlagerung von West nach Ost gegeben", sagt Stöss. Bis 1995, vermutet er, seien die Ostdeutschen die größeren Optimisten gewesen, dann sei da etwas "weggebrochen". 40 Prozent der Ostdeutschen seien mittlerweile systemverdrossen, ermittelte Stöss: "Das ist ein Hammer."

Heinz-Gerd Jaschke von der Fachhochschule für Rechtspflege und Verwaltung in Berlin warnte auf der Weimarer Tagung vor der Annahme, mit einem Verbot von rechtsextremen Parteien oder Gruppen das Problem in den Griff bekommen zu können. "Verbotspolitik ist symbolisch und kann keine Probleme lösen." Die Erfahrungen nach den Anschlägen von Hoyerswerda, als anschließend elf Gruppen verboten worden seien, belegten das.

27-07-2000 / Bernhard Honnigfort (Weimar) / FR

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