Jüdisches Museum im
österreichischen Hohenems:
Stadtrat beschließt
Kündigung
des Museumsdirektors
Die vom Hohenemser Bürgermeister Christian Niederstetter angestrebte
einvernehmliche Lösung mit dem Direktor des Jüdischen Museums,
Thomas Karpf, kam nicht zustande. Jetzt wurde die Kündigung
beschlossen.
Der Vorstand des Museumsvereines hat vor zwei Wochen einstimmig beschlossen, die
Stadt Hohenems als Dienstgeber von Krapf um die vorzeitige Auflösung des vor
eineinhalb Jahren bis 2003 abgeschlossenen Vertrags zu ersuchen. Wie berichtet,
hatte Krapf in seinen Vertrag ausdrücklich eine Klausel hineinreklamiert, der
beiden Seiten eine Kündigung ermöglicht.
Bürgermeister Niederstetter bemühte sich um eine
einvernehmliche Lösung und bot Karpf nach eigenen Worten trotz sofortiger
Dienstfreistellung die Weiterzahlung seines Gehalts für sehs Monate an.- Krapf
lehnte ab und meldete sich blitzschnell in einen nicht angekündigten Urlaub bis
Ende September ab. Das Protokoll seines letzten Gesprächs mit Niederstetter
musste ihm die Stadtpolizei in die Wohnung zustellen, weil er trotz musealer
Hochsaison nicht mehr ins Büro kam.
Die Konsequenz: Der Stadtrat beschloss gestern
Abend die Kündigung von Krapf per Ende September. Er ist ab sofort dienstfrei
gestellt. Der Grund für die vom Vorstand gewünschte Trennung: Krapf sei nicht
bereit gewesen, die notwendige Neuorganisation des Museums aktiv mitzutragen.
Interimistisch wird das Museum bis zur Bestellung
eines neuen Leiters voraussichtlich von Dr. Inama geführt werden.
haGalil onLine 31-07-2000 |