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Das Wetter
ist warm, aber noch nicht zu heiß. Im Garten blühen die Petunien,
das "Fleißige Lieschen" und die Geranien in verschwenderischer
Fülle. Auch die Bäume zeigen ihre schönsten Farben, vom zartesten
Gelb-Grün bis zum tiefdunklen, fast schwarzen Tannengrün. Die Räume,
mit ihren Blüten in gelb, rosa, dunkelrot und zart-lila zeigen sich
in ihrem bunten Schmuck. Es ist die schönste Zeit des Jahres, die zu
guter Laune und Optimismus Anlass gibt, oder zumindest, geben
sollte.
Wenn es auch
in unserem kleinen, komplizierten Lande politisch eigentlich nie so
richtig gut aussieht, dürfen wir die Hoffnung auf eine Besserung der
Lage niemals verlieren. Im Laufe der Tausende von Jahren, die unser
Volk existiert, müssten wir doch gelernt haben, dass wir nur von der
und durch die Hoffnung bisher überlebt haben!
Wenn man aufmerksam die Zeitungen liest, so kann man - unter all den
düsteren Voraussagen - auch manchmal etwas Positives finden, man
muss nur danach suchen!
So habe ich
zum Beispiel in der "Jerusalem Post", die ich nur am Wochenende
erhalte, gelesen, dass es im Grenzgebiet
zwischen Israel und Palästina (in der Nähe von Gaza) eine gemeinsame
Industriezone gibt, die sich - entgegen aller pessimistischen
Prophezeiungen - im Aufbau befindet. Die Projekte haben sogar
Sponsoren im In- und Ausland gefunden und versprechen weniger
Arbeitslosigkeit, eine gute Entwicklung, besonders auf
technologischem Gebiet.
Das verspricht nicht nur gemeinsame Wirtschaftsentwicklung, sondern
auch soziologische Annäherung. Es wäre doch logisch, dass sowohl der
arabische als auch der israelische Sektor von diesen Projekten nur
profitieren könnte!
So sehe ich,
als sehr betagte Frau, die Zukunft zwar nicht nur rosig, aber doch
realistisch positiv. Wenn die Politiker auf allen Seiten sich nicht
ständig, und meist aus ehrgeizigen, persönlichen Gründen, in das
Verhältnis zwischen den diversen Teilen der Bevölkerung einmischen,
sondern sie allein machen lassen würden, wäre gewiss schon längst
Ruhe und sogar Frieden. Dies ist natürlich meine ganz individuelle
Meinung, die ich aber einmal aussprechen möchte.
haGalil onLine
22-06-2000
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