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SKL: Ab welcher Höhe würden
Kürzungen schaden? Würden Kürzungen von 1,2 Milliarden Shekel den IDF
schaden.
MOFAZ: Ja. Zweifellos.
SKL: Dann sind Sie willens,
100.000 Shekel zu akzeptieren?
MOFAZ: Nein. Ich habe nie
gesagt wieviel. Aber es ist klar, daß 1,2 Milliarden die Stärke der IDF
beeinträchtigen würden.
SKL: Das ist ein Apparat
von 36 Milliarden Shekel. Gibt es da keine Ineffizienzen und Fettpolster, wo
man eher kürzen kann, als gleich bei den Flugzeugen anzufangen?
MOFAZ: Im IDF-2000-Plan
habe ich alle Kürzungen dargestellt, die schon vorgenommen wurden. Meiner
Meinung nach haben die IDF noch nie so einschneidende Kürzungen erlebt. Ich
diskutiere nicht über die Kürzungen bei der Kampfausrüstung, oder die
Kürzungen beim regulären Personal oder die geplante Pensionierung von 3.000
regulären Offizieren und Unteroffizieren. Wir haben in Bereichen der
Effizienz und der laufenden Einsätzen nie Kürzungen in dieser Größenordnung
durchgeführt. Diesmal komme ich mit sehr leeren Händen zum
Finanzministerium: Ich habe schon Rationalisierungen verfügt, Kürzungen und
Streichungen. Jede Kürzung im IDF-Haushalt wird in Bereichen der
Leistungsstärke, der Ausstattung, der Neuausrüstung und in anderen wichtigen
Bereichen geschehen müssen.
SKL: Es gibt mehr als 20
IDF-Attachés weltweit. Manche von ihnen überschneiden sich mit den Attachés
des Verteidigungsministeriums.
MOFAZ: Auch damit haben wir
uns beschäftigt. Wir haben die Stellen in Italien, Südafrika und Dänemark
geschlossen. Wir haben die Einstufungen in von vier weiteren Attachés
gesenkt: Von Brigadegeneral auf Oberst in Großbritannien, China, Japan und
genauso beim Attaché der Luftwaffe in den USA. Diese Änderungen wurden
kürzlich dem Premierminister vorgestellt. Alle IDF-Attachés werden mit dem
Verteidigungsministerium koordiniert, was sich auf zwei Ebenen effizient
auswirkt: einmal bei der Inter-Armee-Koordination, strategischen und anderen
Beziehungen, und auf der Ebene der Verteidigungsexporte und
Verteidigungsindustrie, insbesondere für High-Tech- und
Kriegsmaterialindustrien. Die verhältnismäßig geringen Investitionen in die
Attachés müssen im Vergleich zu der hohen Rücklaufrate – in Dollar –
betrachtet werden.
SKL: Das Thema der
Dienstkonditionen, das Ihr Steckenpferd ist, betrachten andere Leute als ein
Problem. Sogar Leute mit einem starkem jüdischen Bewußtsein halten es für
problematisch, daß 40% des Verteidigungsetats in Gehälter und
Dienstkonditionen fließen, und nicht zu vergessen, daß es bis zum Jahre 2008
eine große „Pensionärsarmee" geben wird, die mehr kostet als die reguläre
Armee an sich.
MOFAZ: Das ist genau das,
was ich getan habe, und Sie hätten sich die lange Frage sparen können.
Einmal haben wir die Größe der regulären Armee gekürzt. 3.000 Offiziere und
Unteroffiziere wurden gestrichen. Erstens liegt das ganze Pensionspaket, das
ihnen gezahlt werden soll, jetzt in den Händen des Finanzministeriums und
des Staates Israel. Zweitens reduziere ich die laufenden Personalkosten.
SKL: Das Rentenalter – 45
Jahre – ist eine der Hauptbelastungen für den Etat. Es gibt Aufgaben und
Berufe, die von Staatsangestellten ausgeübt werden können, deren Rentenalter
65 ist.
MOFAZ: 45 ist schon eine
Erhöhung des Rentenalters, das vor ein paar Jahren 41, 42 war. Was Sie
angesprochen haben, trifft nur für einen sehr kleinen Teil des
Berufspersonals zu. Ich habe eine Übersicht über diese Positionen und sie
waren nicht sehr zahlreich und hätten keine merkliche Wirkung gehabt. Ich,
als Stabschef, möchte die Personalkosten verringern und die
Dienstkonditionen erhalten, so daß wir Bedingungen schaffen, unter denen die
Besten in den IDF dienen wollen, während die Zahl des Berufspersonals
verringert werden wird. Meiner Meinung nach bedarf es darüber keiner
Diskussion.
SKL: Sie reden über
Eliteleute und die Notwendigkeit, im High-Tech- Bereich konkurrenzfähig zu
sein. Aber Sie wollen die Bedingungen der Elite vergleichen, während der
Großteil der High-Tech- Angestellten keine 50.000 Shekel im Monat verdient.
MOFAZ: Das Technikpersonal
der IDF ist sehr wichtig, da die IDF mehr und mehr technologisch werden. Das
hochrangige Personal, das in Ruhestand geht, ist das beste und bekommt hohe
zivile Stellen angeboten. Diese Gruppe, so zionistisch sie sein mag, kann
der Versuchung nicht widerstehen. Das ist der Grund, warum ich gesagt habe,
wir müssen unsere Anstrengungen auf das Technikpersonal konzentrieren. Ich
habe vor, ihre Gehälter zu erhöhen, ihnen mehr und bessere Dienstwagen zu
geben und auf ihre Dienstkonditionen zu achten. Wenn wir eine Situation mit
einem fortgeschrittenen Technologiesystem schaffen, aber die Leute, die es
instand halten sind nicht die besten, werden wir letztendlich den
zusätzlichen Nutzen durch das Technologiesystem verringern.
Fragen Sie mich, was für
heutige Leutnants und Hauptleute bleibt? Meiner Meinung bleibt das Wissen um
den Wert des Dienstes und die berufliche Herausforderung, die die IDF ihnen
bieten. Das kann man anderswo nicht immer finden. Was wir außerdem noch
gemacht haben, ist, individuelle Ränge zu eliminieren und sie nur den
Wenigen zu gewähren, die für Jahre auf dem gleichen technischen und
technologischen Posten bleiben. Dadurch wird eine Wissensbündelung beim
Technikpersonal entstehen.
SKL: Um das Thema
Dienstbedingungen abzuschließen: Der Zussman-Bericht empfiehlt laut
Presseberichten, daß das Rentenalter für die IDF, außer bei Kampfeinheiten,
die ein frühes Rentenalter beibehalten sollen, wenigstens auf 55 hochgesetzt
werden soll.
MOFAZ: Der Zussman-Bericht
sollte mir die Empfehlungen nächste Woche vorstellen. Wir werden sie
untersuchen. Wenn sie vernünftig und angemessen sind, werden wir sie
übernehmen. Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, ob wir eine dynamische
Organisation erhalten können, die mit hohem Druck und Intensität mit
55-jährigen arbeitet, aber wir werden sehen.
haGalil / 09-05-2000
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