Ziel ist die Vertreibung der
Fremden:
Brandanschlag auf afrikanischen
Klub
Von Susanne Lenz / Berliner Zeitung
EBERSWALDE. Die Brandstiftung im Heim
des afrikanischen Kulturvereins
"Palanca" in Eberswalde (Landkreis Barnim) geht auch auf
fremdenfeindliche Motive zurück. Die Polizei hat zwei 23-Jährige als
Tatverdächtige ermittelt. Beide hätten angegeben, dass "Vertreibung
der Ausländer" eine Rolle bei der Auswahl des Tatorts gespielt habe,
sagte am Donnerstag die Sprecherin des Polizeipräsidiums Eberswalde,
Annegret Klatt.
Noch könne man aber nicht sagen, ob die
beiden allein aus dem Motiv
Ausländerfeindlichkeit gehandelt hätten, sagte Klatt. Das Feuer hatte
das Vereinsgebäude in einem Gewerbegebiet am Stadtrand in der Nacht
zum Dienstag völlig zerstört. Hier trafen sich bisher die 20
afrikanischen Familien, die in Eberswalde wohnen.
Die beiden Tatverdächtigen gestanden,
bei dem Einbruch einen Kasten
Bier und einen Kassettenrecorder gestohlen und anschließend das
Vereinsheim in Brand gesetzt zu haben. Einer der Männer sei einmal
bereits wegen des Zeigens von Kennzeichen verfassungswidriger
Organisationen polizeibekannt geworden, sagte Klatt. Durch die Aussage
eines Wachschützers konnten die Ermittler den 23-jährigen arbeitslosen
Eberswalder ermitteln. Dieser gab an, gemeinsam mit einem
Gleichaltrigen die Baracke nach Diebesgut durchsucht und dann in Brand
gesetzt zu haben.
Der Eberswalder Bürgermeister hat dem
Kulturverein inzwischen eine
Spende in Höhe von mindestens 10 000 Mark zugesagt. Das Geld will er
bei Unternehmen und Privatleuten sammeln. Das "Netzwerk für ein
tolerantes Eberswalde" hat die Bürger zu Spenden aufgerufen. Sie gehen
auf das Konto des Afrikanischen Kulturvereins bei der Sparkasse
Barnim, Kontonummer 312 0016 720, BLZ 170 520 00.(dpa)
Weitere Informationen über die Arbeit
des Netzwerks für ein tolerantes
Eberswalde unter
http://www.fh-eberswalde.de/Netzwerk.