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Der aus Kroatien stammende ehemalige SS-Angehörige
Ferdinand Hammer (78) wurde am Montag nach Österreich abgeschoben. Hammer wurde
1996 die amerikanische Staatsangehörigkeit aberkannt, weil er bei seiner
Einbürgerung 1963 seine NS-Vergangenheit verschwiegen hatte. Das Oberste Gericht
der USA hatte die von der amerikanischen Einwanderungsbehörde bereits 1997
verfügte Ausweisung des ehemaligen Wachmanns bestätigt. Ein Einspruch Hammers
wurde abgewiesen.
Hammer sollte zuerst in sein Geburtsland Kroatien
abgeschoben werden, das jedoch ablehnte. Hammer gestand die Mitgliedschaft bei
der Waffen-SS ein, nicht aber den Einsatz im KZ.
Hammer hatte vor seiner Emigration in die USA 1955
als staatenloser Flüchtling in Oberösterreich gelebte. Wegen einer Vereinbarung
aus 1955, in der sich Österreich verpflichtete, alle aus Österreich in die USA
Eingewanderten zurückzunehmen, die falsche Angaben zu ihrer NS-Vergangenheit
gemacht hatten, wurde er nun endgültig dorthin abgeschoben.
Aus den US-Unterlagen ergibt sich keine
persönliche Involvierung des Ferdinand Hammer in Kriegsverbrechen oder
Verbrechen gegen die Menschheit während seiner Tätigkeit als Bewachung in
verschiedenen Konzentrationslagern. Er muss deshalb bis auf weiteres keine
Strafverfolgung befürchten.
Jüdische Rundschau Nr. 11 vom 16. März 2000, Seite
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Anton Legerer, Jr./ anton@hagalil.com
haGalil onLine
19-03-2000
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