Einleuchtende
Kunst:
Licht und Sprache in der zeitgenössischen Kunst
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Dan Flavin hatte eine ebenso einfache wie erfolgreiche Idee: er
brachte die Leuchtstoffröhre in die Kunst ein. So nackt wie sie die
Industrie samt der meist unschönen Halterung schuf, nutzte er die
Leuchtsignale der Reklame-Ära für die Formulierung seiner malerischen
Raumgestaltungen.
1963 montierte Flavin eine handelsübliche Leuchtstoffröhre an die Wand
seines Ateliers, erklärte sie zum Kunstwerk und schrieb sich damit in
die Annalen der Avantgarde ein. Der illuminierte Schrägstrich setzte
eine kunsthistorische Zäsur und katapultierte ihn gleichzeitig in die
ersten Reihen der Vertreter der Minimal Art. Der wesentliche Ansatz
dieser Kunstrichtung liegt in der radikalen Reduzierung der
bildnerischen Mittel. Das Ausschalten jedes handschriftlichen
Gestaltungsmerkmals ist dabei ebenso verbindlich wie einfache
Formstrukturen und der unkaschierte Umgang mit industriell gefertigten
Ausgangsmaterialien.
In Kooperation mit der New Yorker Dia Art Foundation und der National
Gallery of Art in Washington D.C. richtet die
Pinakothek der Moderne
anlässlich des zehnten Todestages des Künstlers eine
Retrospektive seines Oeuvres aus. Mehr als
die Hälfte der Galerieräume im Obergeschoß werden für diesen
großformatigen Auftritt genutzt: die bislang größte Sonderausstellung,
die hier realisiert wurde.
Die zentrale Achse der Präsentation gibt eine 140 Meter lange
Variation der Werkgruppe "Monuments' for
Vladimir Tatlin". Wohl nie zuvor war diese in den 60er Jahren
entstandene Arbeit so eindrucksvoll und so umfassend präsentiert wie
jetzt in München. Brillant nimmt diese Setzung Bezug auf die umgebende
Architektur, taucht den Raum in ein spannungsgeladenes Pulsieren von
Licht und verleibt sich seine Betrachter ein, macht sie unversehens zum
Bestandteil der künstlerischen Arbeit.
Der Rundgang setzt auf Wechsel zwischen filigranen Arbeiten, die
Architektur subtil erkunden und monumentalen Installationen, die Räume
aggressiv versperren oder ihr Inneres mit Farbe überfluten. Architektur
und Kunst ergänzen sich hier auf ebenso einleuchtende wie unbedingt
sehenswerte Weise.
Tricolore |
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Dan Flavins Retrospektive:
Licht und Kunst
Nicht nur zum Chanukah befassen wir uns mit Fragen nach Licht und
Dunkelheit. Das Licht (haOr) soll das ganze Jahr über und überall
erstrahlen um die Lehre G'ttes (haTorah) in diese Welt zu bringen und
das Dunkel zu vertreiben...
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Quellen: in-muenchen.de, wikipedia, danflavin.de
hagalil.com 12-2006
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