Kurz beleuchtet:
Aaron Appelfeld – seine Lebensgeschichte
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eines Lebens]
Das Erscheinen der Autobiographie von Aaron
Appelfeld ist ein wichtiges publizistisches Ereignis in der
Literaturszene Israels. Mit 30 Büchern, von denen 13 auch in englischer
Übersetzung vorliegen, ist er einer der führenden Autoren in Israel.
Als Holocaust-Überlebender hat Appelfeld seine eigenen Erfahrungen in
seine Bücher einfließen lassen. In vielen seiner Texte findet sich die
verlorene Welt des Vorkriegseuropas mit seinen kultivierten jüdischen
Kleinbürgern und der Ahnung des drohenden Unheils.
Appelfeld hat sein jüngstes Werk unlängst dem Publikum in Jerusalem
vorgestellt. Dabei sprach er von seinen Erinnerungen, besonders von
Erinnerungen aus seiner frühen Kindheit, die im Alter von acht Jahren
unvermittelt abbrach; Erinnerungen an Empfindungen, Berührungen der
Handfläche oder der Fußsohle, einen Klang oder einen Geruch. Diese
Erinnerungen seien für ihn wie ein Hafen, in den er sich stets retten
könne. In schwierigen Situationen, erzählte Appelfeld, beschwöre er sich
den Geruch von wilden Erdbeeren herauf, die er mit seinen Eltern
gesammelt habe, oder den sanften Wind in den Vorhängen bei seinen
Großeltern.
Appelfeld wurde in der Bukowina geboren, jenem Vorposten der Wiener
Kultur in Osteuropa, dem so hervorragende Schriftsteller wie Paul Celan
und Dan Pagis entstammen. Appelfeld überlebte den Naziterror. Als
Achtjähriger gelang ihm die Flucht aus dem Konzentrationslager. Auf sich
gestellt, wanderte er durch die Wälder Osteuropas. Was ihn immer wieder
weitertrieb, war die Überzeugung, daß er an der nächsten Wegkreuzung
seine Eltern treffen würde.
Ohne die grauenvollen und widerlichen Erfahrungen zu vergessen, zieht er
es dennoch vor, sich auf die Momente warmer Menschlichkeit zu
konzentrieren, die er erleben durfte. Gern denkt er zum Beispiel an die
Landstreicherin, die an einer Bahnstation auf ihrem Bündel saß und einem
streunenden Hund die Läuse aus dem Fell kämmte.
Appelfeld schreibt in kurzen Sätzen, in einfacher Sprache und ruhigem
Ton, "um Sentimentalität und Selbstmitleid zu vermeiden”, wie er sagt.
Bei ihm sprechen die Fakten für sich, Ausschmückungen würden nur
ablenken. Die Kraft des menschlichen Geistes, wie sie sich bei Appelfeld
zeigt, erweckt Ehrfurcht und Bewunderung.
Aaron Appelfelds Autobiographie "The Story of a Life” ist komplettiert
durch den Band "All Whom I Loved”, den er als "eine Art Autobiographie”
bezeichnet. Beide Bände sind hebräisch bei Keter erschienen und werden
im Jahr 2000 bei Schocken auch englisch publiziert.
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dem Tarbuton, Kulturabt. des isr. Außenministeriums)
Kurz beleuchtet:
Europa - Nahost
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