Es ist mir eine große Freude, zur Festschrift für Niels Hansen
auch mit einem Grußwort beizutragen.
Ich kenne Niels Hansen seit seiner Tätigkeit als deutscher
Botschafter in Israel von 1981 bis 1985 sehr gut, und wir sind
seither in engem Kontakt geblieben. Wie oft habe ich ihn in
Jerusalem getroffen! Er sagte mir einmal abends, er sei am gleichen
Tag schon zum dritten Male von Tel Aviv heraufgekommen, wohin er
zwischendurch immer wieder zurückkehren mußte. Wieviele offizielle
Besuche aus Deutschland hat er hierher begleitet, unter ihnen den
Bundespräsidenten und den Bundeskanzler. Wie oft war er bei mir in
der Stadtverwaltung, im Israel Museum, in der Hebräischen
Universität und natürlich beim Staatspräsidenten, in der Knesset,
beim Premierminister, im Außen- und in den anderen Ministerien, beim
Fernsehen, auf der Buchmesse und vielen sonstigen Gelegenheiten und
Plätzen der "Heiligen Stadt". Ich freue mich deshalb ganz besonders
darüber, daß so viele Jerusalemer an diesem Buch mitwirken. Niels
Hansen war mit Israel und seinen Menschen wie kein zweiter Ausländer
vertraut. Er wurde ja "Ehrenjecke" und "Ehrenjemenit" genannt. Die
Rechtfertigung des ersteren kann ich als "Jecke" bezeugen, aber auch
das zweite. So erinnere ich mich sehr gut an einen schönen und
interessanten Abend im Restaurant Mishkenot Sha'ananim, bei dem er
1984 Bundeskanzler Kohl mit hiesigen Jemeniten zusammenbrachte. Ihre
Tänze und Gesänge vor der erleuchteten Mauer der Altstadt werden
allen unvergeßlich bleiben. Niels Hansen hat aber auch selbst
Darbietungen gegeben und in unserer Stadt in Altersheimen, im
Theater und in der Erlöserkirche mit seiner Flöte musiziert. Seither
ist er immer wieder hier gewesen. Nachdem er mit Richard von
Weizsäk-ker im Oktober 1985 am Freitagnachmittag zurückflog, trafen
wir uns bereits am darauffolgenden Sonntag in Frankfurt wieder, wo
er der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an
mich beiwohnte. Am Tag darauf fing er seinen Dienst bei der NATO in
Brüssel an. Oft ist er in seinen verschiedenen Funktionen in Israel
und Jerusalem, zum Beispiel, wenn er als Mitglied der deutschen
Sektion der Jerusalem Foundation an derer jährlichen Zusammenkunft
teilnimmt.
Wir haben in Niels Hansen einen Botschafter des guten Willens
weit über sein Land hinaus, und wir sind ihm sehr dankbar dafür. Er
hat bedeutend dazu beigetragen, daß die Beziehungen zwischen Israel
und Deutschland heute so gut und vertrauensvoll sind.
Möge es noch lange so bleiben. "Bis hundertundzwanzig", oder noch
besser, lieber Niels Hansen, "bis hundert wie zwanzig" und noch
viele Jahre mit Israel und Jerusalem!
Eine Festschrift aus Israel:
Recht und Wahrheit bringen Frieden