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Judentum und Israel
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Niels Hansen zum Achtzigsten

Von Horst Dahlhaus
Tribüne, Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, Heft 172, 4/2004

Es ist eine schöne Einstimmung auf die Veranstaltungen im 40. Jahr der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel am 12. Mai 1965, an deren Ausbau er so maßgeblich beteiligt war und weiter ist, wenn Dr. Niels Hansen am 7. November seinen 80. Geburtstag feiert. Seine Verdienste um die Errichtung und Stabilisierung dieser Brücke, deren Bau 20 Jahre zuvor noch unmöglich erschien, sind kaum hinreichend zu würdigen.

Niels Hansen, en droit, Dr. jur. und wiss. Assistent für römisches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Genf, trat 1952 in den Auswärtigen Dienst ein, dem er 38 Jahre angehört hat. Hier hat er alle Dienstposten eines Karriere-Diplomaten ausgeübt, vom Ministerbüro über Generalkonsulat in New York, Referatsleitung, Gesandter in Washington, Leitung des Planungsstabes, Botschafter in Israel und Ständiger Vertreter bei der NATO.

Hansen hat in allen Aufgaben Freunde gewonnen, aber die Zahl derer, die ihn so nennen durften, war gewiss in den Jahren seiner Tätigkeit in Israel von 1981 bis 1985 am größten. Seit den Tagen seiner Designation hat er sich akribisch auf die künftigen Aufgaben vorbereitet und noch in Bonn damit begonnen, Hebräisch zu lernen, das er in Israel in Intensivkursen weiter übte. Er wurde bald in der Umgangssprache verstanden, hielt erste Ansprachen in Ivrit und moderierte sogar als Präsident eines Rotary-Clubs in Tel Aviv die Meetings in der Landessprache.

Diese Bereitschaft und Fähigkeit hat auf Israelis einen tiefen Eindruck gemacht, ebenso wie Hansens intensives Interesse an dem Land und seinen Menschen mit der Zuwendung zu vielen Gruppen - von den "Jeckes" bis zu den "Jemeniten". Hinzu kam seine höchst sensible Art, mit den "besonderen Beziehungen« umzugehen. Dabei waren die Jahre heikel genug. Die Kontroverse Begin - Schmidt oder Waffenlieferungen in arabische Staaten sind Stichworte.

Zusätzliche Sympathien erwarb Botschafter Hansen mit einer besonderen Begabung, die keine Voraussetzung für den Auswärtigen Dienst ist - die Kunst, Querflöte zu spielen. In Hauskonzerten und bei öffentlichen Auftritten mit unterschiedlichen Partnern, etwa der Pianistin Varda Nishry s. A., mit der er in Tel Aviv das J. S.-Bach-Zentrum gründete, fand er begeisterte Zuhörer.

Dass Hansen auch in seiner neuen Aufgabe in Brüssel mit Israel und vielen Israelis in Verbindung blieb, versteht sich von selbst. Das änderte sich erst recht nicht mit dem Beginn des Ruhestandes. Nun hatte "Mister Israel" mehr Zeit für weitere Engagements, etwa den Vorsitz der Deutschen Gesellschaft der Freunde des Weizmann-Instituts, für Vorträge, Aufsätze und Rezensionen, aber auch für eine große wissenschaftliche Arbeit über die deutsch-israelischen Beziehungen in der Ära Adenauer/Ben Gurion, 2002 mit dem Titel "Aus dem Schatten der Katastrophe" erschienen.

Derzeit betreut er eine hebräische Ausgabe dieses Werkes. Zum Bild dieser geradlinigen, umfassend gebildeten, musisch begabten und künstlerisch interessierten Persönlichkeit gehört, dass seine Frau Barbara und die beiden Töchter das wirkliche Lebensglück bedeuten. Der Jubilar will sich selbst ein besonderes Geburtstagsgeschenk damit machen, die von ihm herausgegebene bibliophile Edition "Christian Morgenstern sechssprachig" vorzustellen. Der Morgenstern-Interpret und -Rezitator Hansen hat viele Jahre Übersetzungen mehrerer Gedichte dieses weisen Poeten verfasst und gesammelt.

Dem Diplomaten und Wissenschafter, dem Zeithistoriker und Freund der Künste, dem unermüdlichen Mitgestalter und Förderer der deutsch-israelischen Beziehungen, dem langjährigen Mitglied des Redaktionsbeirat der TRIBÜNE:

Ad mea ve esrim ke esrim

Deutsch-israelische Beziehungen:
Aus dem Schatten der Katastrophe

Niels Hansen beschreibt die langsame Annäherung zwischen Israel und Deutschland in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit einem Geleitwort von Shimon Peres...

Ein sprachkünstlerisches Feuerwerk:
Christian Morgenstern sechssprachig

Dreißig Gedichte mit Übertragungen ins Englische, Französische, Hebräische, Italienische und Spanische, illustriert von Jigael Tumarkin...

hagalil.com 06-03-2005


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