Originalbericht von Adolf Frankl
Der schwere Weg
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Danach wurden wir selektiert. Zuerst kamen wir in das
Zigeunerlager, von wo aus die Zigeuner selbst sofort ins Krematorium
geschickt wurden. Ich kam in die Strafbaracke Nummer 11, wo wir Tag und
Nacht turnen mußten. Nach einiger Zeit gelang es mir, zum Kommando "Weberei"
zu kommen, was den Vorteil hatte, nicht Appell stehen zu müssen und wo wir
auch einmal mehr zu essen bekamen. |
Lagerleben
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Ich hatte in großer Kälte Näharbeiten zu
verrichten und sehr oft klebte mir die Nadel am Finger und ich konnte kaum
arbeiten und hatte das einzige Ziel zu überleben und mein Geist war
hellwach.
Zu allen Arbeiten habe ich mich gemeldet;
so wurde ich Tischler, Friseur, Textilarbeiter und vieles mehr. Die Arbeit
war sehr schwer und das Essen wurde immer weniger. Der Hunger wurde
unerträglich, ich wurde geschlagen, geohrfeigt und getreten. |
Nach einer Weile taumelte ich vor Schwäche, aber der Gedanke
ans Überleben für meine Familie gab mir ungeheuere seelische Kraft. Alles was
ich im Lager erlebt und gesehen habe meißelten meine Gedanken zu einem großen
schrecklichen Zeichenblock zusammen.
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Unsere Körper waren geschwächt von Arbeit,
Prügel und Hunger. Unsere Gedanken drehten sich nur noch um Essen,
Trinken, und Überleben. Der leere Magen machte uns bei der
Essensverteilung zu Tieren. |
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