Arzt,
Schriftsteller und Journalist
Zur Erinnerung an Arnold Mostowicz
Er wurde am 6. April 1914 in Lodz
in eine assimilierte jüdische Familie geboren. In den Jahren 1932-39
studierte er in Frankreich Medizin. Er stand der kommunistischen Bewegung
nahe. Kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen kam er nach Polen zurück.
Während des Krieges war er Arzt im Lodzer Ghetto, was er in seinem
wichtigsten Buch „Der blinde Max oder Passierschein durch den Styx“ (1989)
beschrieb.
Nach der Auflösung des Ghettos (1944) wurde er nach Auschwitz deportiert. In
den Jahren 1945-47 litt er unter den schweren körperlichen Folgen der Haft,
unter anderem Tuberkulose: das hinderte ihn daran, als Arzt weiter arbeiten
zu können.
Er wurde Journalist und arbeitete unter anderem für „Trybuna Dolnoslaska“,
er war Mitbegründer der Zeitung „Gazeta Krakowska“. Seit 1955 war er
Chefredakteur der satirischen Zeitung „Szpilki“. Nach den antisemitisch
motivierten Ausschreitungen im März 1968 wurde er von dieser Stelle
suspendiert. 1974 wurde er pensioniert und fing an, Bücher zu schreiben. Er
popularisierte das Wissen über Biologie, die Geschichte der Zivilisation und
der Kultur. In den 80er Jahren nach der Veröffentlichung von Büchern wie:
„Wir aus dem All“ und „Der Streit um die Söhne vom Himmel“ nannte man ihn
den „polnischen Däniken“.
Er war Mitautor und Erzähler des bekannten Dokumentarfilms „Der Fotograf“,
der vom Lodzer Ghetto handelt. 1991 wurde er Vorsitzender des Vereins der
jüdischen Kombattanten und der Opfer des Zweiten Weltkrieges. Arnold
Mostowicz gestaltete die Deutsch-Polnische Versöhnungsstiftung mit. Im Jahre
1994 rief er zur Rettung des jüdischen Friedhofs in Lodz auf und gründete
die Stiftung Monumentum Judaicum Lodzense, deren Aufgabe die Rettung des
kulturellen Erbes der Lodzer Juden ist. 1998 wurde er zum Ehrenbürger der
Stadt Lodz ernannt.
Am Sonntag, dem
03.Februar 2002 starb in Warschau Arnold Mostowicz, ehem. Kombattant im
Ghetto Lodz.
hagalil.com / 07-02-02 |