ESRA
in Wien:
Hilfe für NS-Verfolgte
und ihre Kinder
Akutpsychotraumatologie, Holocaustsyndrom und Migrationssyndrom
"Zeit heilt nicht alle Wunden" - die schweren Folgen
des Psychotraumas werden ebenso oft fehl-, wie überhaupt nicht
diagnostiziert. Die Symptome, die im Verlauf einer Posttraumatischen
Belastungsstörung auftreten, sind sehr unterschiedlich und für das
auslösende Ereignis nicht besonders spezifisch. Dennoch kann den Betroffenen
mittels etablierter Therapiemethoden gut geholfen werden.
Opfer traumatischer Ereignisse und deren Spätfolgen,
insbesondere Überlebende der NS-Verfolgung haben extreme Erlebnisse in sich und
die wenigsten haben über ihre Erlebnisse gesprochen bzw. diese verarbeitet.
Im Alter brechen häufig die Wunden der Vergangenheit wieder
durch. Dies äußert sich zumeist in:
-
Ein- und Durchschlafstörungen,
-
Alpträumen,
-
Dominanten Erinnerungsbildern bzw. -bilderfolgen,
-
Leistungseinbrüchen,
-
Antriebsstörungen,
-
Sozialem Rückzug,
-
Körperlichen Folgeerkrankungen der Verfolgung.
Die Symptome des Entwurzelungs- bzw. Migrationssyndroms sind
-
Antriebstörungen,
-
Ein- und Durchschlafstörungen,
-
Leistungseinbrüche,
-
Überforderungserlebnisse
-
Körperliche Leiden ohne Krankheitszeichen
-
Schmerzen unklaren Ursprungs
Angehörige und Kinder tragen das Schicksal - oft unbewusst –
mit und haben oft ähnliche Störungsbilder.
In Wien umfasst das Angebot der
ESRA Ambulanz die Abklärung
der Störungen durch Allgemein MedizinerInnen, NervenfachärztInnen und
PsychologInnen. Die Behandlung und Begleitung erfolgt durch ÄrztInnen, durch
PsychotherapeutInnen und Pflegepersonen. Die MitarbeiterInnen von ESRA
ermöglichen durch spezielles Wissen um die Erlebnisse (familiäre und
gesellschaftliche Zusammenhänge, Mehrsprachigkeit, usw.) die Schaffung eines
Klimas des Vertrauens und die Basis für ein gleichberechtigtes Zusammenarbeiten.
Buchempfehlung:
Friedmann, A. , Hofmann, P. , Vyssoki, D. (Hrsg.)
Psychotrauma
Die Posttraumatische Belastungsstörung
Die Autoren dieses Handbuches sind anerkannte Experten und bereiten Themen
wie Epidemiologie, Komorbidität, Psychodiagnostik praxisrelevant auf.
Aktuelle Beispiele geben Hilfestellung im Umgang mit Überlebenden der
NS-Verfolgung, sowie mit Opfern von Folter, Flucht, Gewalt, sexuellem
Missbrauch, Katastrophen oder Unfällen. "Psychotrauma" bietet somit
umfassende Information sowie klare Handlungsanleitungen, die
unterschiedliche Fachleute zur Ergänzung ihrer eigenen Arbeitsweisen nutzen
können.
2004. IX, 221 Seiten. 13 Abbildungen., Broschiert EUR 39,80,
ISBN 3-211-83882-1, www.springer.at /
Inhaltsverzeichnis (pdf 20kb)
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Geschrieben für: Psychiater, Psychotherapeuten, Verhaltenstherapeuten,
Psychoanalytiker, Psychologen, Klinische Psychologen
Schlagworte: Katastrophe, PTSD, Posttraumatische Belastungsstörung,
Posttraumatisches Syndrom, Stress, Traumata
"Siegel der Erinnerung":
Über die Weitergabe des stummen Entsetzens
Die »Gedenkkerzen« und die Wucht der seelischen Deformation der
Opferkinder...
Dina Wardi:
Siegel der Erinnerung
In den letzten zwanzig Jahren meiner Tätigkeit als Psychotherapeutin habe
ich, in einer Kombination von Einzel- und Gruppentherapie, Dutzende von
Söhnen und Töchtern Holocaust-Überlebender behandelt...
Reden ist besser als Schweigen:
Auch die
Enkel leiden am Holocaust
Die
Wunden des Holocaust bluten noch immer. Zu diesem Schluß kommen
Psychotherapeuten, die mit den Kindern von Opfern und von Tätern des
Nationalsozialismus arbeiten...
Ilani Kogan:
Der stumme Schrei der Kinder
In sieben ebenso eindrucksvollen wie verstörenden psychoanalytischen
Fallstudien zeigt Ilany Kogan, wie Angehörige der sogenannten zweiten
Generation, also Kinder von Überlebenden des Holocaust, auf ihre Weise an
den schrecklichen Folgen einer Vergangenheit leiden, die nicht ihre eigene
ist...
De Prijs van Overleven, der Preis des
Überlebens:
Begrijpt u nu waarom ik huil?
1969 drehte Louis van Gasteren
"Verstehst du jetzt, warum ich
weine?", einen Film über einen Überlebenden eines
Konzentrationslagers...
Rafael Meshulam:
Cannabis gegen Kriegstrauma
Der israelische Forscher Rafael Meshulam von der School of
Pharmacy an der Hebräischen Universität zu Jerusalem, hat mit Cannabis gute
Erfolge erzielt...
hagalil.com 14-06-2005
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