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Raubtierkapitalismus:
Hermann Josef Abs und die Deutschen Banken

Die OMGUS-Berichte über die Ermittlungen der Amerikanischen Militärregierung für Deutschland (OFFICE MILITARY GOVERNMENT FOR GERMANY; UNITED STATES) gegen deutsche Großbanken und Industrieunternehmen entstanden in den Jahren 1945-47. Sie sollten die Verwicklung dieser Firmen in den Aufstieg des Nationalsozialismus und die aggressive Weltmachtpolitik des »Dritten Reichs« klären und damit die Grundlage für eine umfassende institutionelle wie personelle Entnazifizierung der deutschen Wirtschaft legen.

Die Berichte existierten jahrzehntelang nur in Gestalt vervielfältigter Manuskripte; sie erscheinen Ende der 80er Jahre zum ersten Mal in Buchform und in deutscher Übersetzung. Eine Ausgabe wurde von der Hamburger Stiftung zur Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts (vormals Dokumentationsstelle zur NS-Sozialpolitik) besorgt. Sie hält sich getreu an die amerikanischen Vorlagen. Der Text ist umfassend kommentiert und jeder Band enthält eine Liste der von den Autoren angeführten Beweisstücke.

wiki/Hermann_Josef_Abs

Befragt wird u.a. Hermann Josef Abs, Deutsche Bank, Dresdner Bank, I.G.-Farben.

Abs wurde zum 1.1.1938 in den Vorstand der Deutschen Bank berufen, wo er als Verantwortliches Vorstandsmitglied für die Auslandsabteilung zuständig wurde, d.h. er war der Verantwortliche für alle Auslandsgeschäfte. Er verfügte über weitreichende Erfahrung mit Auslandsgeschäften und war in Politiker- und Wirtschaftskreisen schon durch eine 1936 gehaltene Rede aufgefallen, in der er die Vierjahresplan-Politik der IG Farben und Hermann Görings zur Aufrüstung befürwortete.

Abs' Interesse galt vor allem dem wirtschaftlichen Einfluss der Deutschen Bank in Südosteuropa, dem zunächst der 'Anschluss' Österreichs und die Besetzung des Sudetenlandes, später der Überfall auf Polen und die anderen Länder Europas als gute Voraussetzung gelegen kamen. Dieses Interesse dokumentiert u.a. ein Vortrag unter der Überschrift "Aktive Kapitalpolitik", den Abs auf einer Veranstaltung des Deutschen Instituts für Bankwissenschaft und Bankwesen e.V. am 25.10.1940 hielt.

Quelle: Antifa Bonn / Rhein-Sieg in einer Dokumentation, die gegen die Würdigung von H.J. Abs, u.a. durch die Bonner Oberbürgermeisterin im Jahre 2001 protestierte.

Hier einige Fagen aus einem Gespräch zwischen H. J. Abs und Joachim Fest.

Frage: Sie haben im Jahre 1941, bei Verhandlungen in der Schweiz, gesagt, Sie seien immer zuerst Christ und dann erst Deutscher. Ich möchte deshalb fragen, wie Sie nach allem, was Sie über Ihr Weltbild gesagt haben, zum Nationalsozialismus überhaupt standen?

H. J. A.: Ich habe ihn abgelehnt. Dafür, daß ich mich auch nie mit ihm identifiziert habe, gibt es viele Beispiele. Aufforderungen, der Partei beizutreten, wozu man mich zweimal intensiv gedrängt hat, habe ich mit guten Gründen ablehnen können. Meine auf diese Ansinnen vorgebrachten Gründe waren, ich müsse noch den Kontakt mit dem Ausland aufrechterhalten und neue Kontakte anknüpfen, eine Parteimitgliedschaft sei mit meiner Aufgabe überhaupt nicht zu vereinbaren.
Ich habe keine Konzessionen gemacht, in nichts. Daher auch meine von Ihnen erwähnte Äußerung. Ich erinnere mich genau, es war in einer Verhandlung über das Schuldenproblem Deutschlands mit der Schweiz während des Krieges, zu einem Zeitpunkt, als schon mehr und mehr ruchbar wurde von dem furchtbaren Geschehen in Maidanek oder Auschwitz...
Ich gehöre zu denen, die nicht leugnen, davon gewußt zu haben. Sich dahinter zu verschanzen, daß man nichts davon wußte, nehme ich nur wenigen ab. Denn das Motiv für den Tyrannenmord, zu dem sich einige entschlossen hatten, lag doch gerade in der unvorstellbaren Häufung der Verbrechen jener Zelt.
Und Sie wissen, ich nehme an, Sie wissen, daß unter meinen intimsten Freunden Helmuth James von Moltke und Peter Yorck von Wartenburg waren. Die Frage einer Beteiligung am Widerstand könnte sich hier anschließen. Das steht auf einem anderen Blatt: Konnte man sich in der Stellung, die man hatte, wo man Interessen Dritter wahrzunehmen hatte, sei es der Angestellten, oder auch der Kundschaft, ins Spiel bringen, in Gefahr bringen, weil man sich selbst zur Aktivität entschloß? War das nicht ohnehin denen vorbehalten, die auch zu handeln berufen waren, falls sie es in ihrem militärischen Beruf gelernt hatten?

Aussage Kurt von Schröders, Leiter der Fachgruppe Privates Bankgewerbe.

H.J. Abs »hatte in erster Linie Einfluß auf die Reichsbank und das Wirtschaftsministerium. Abs erwies sich für die Partei und die Regierung als sehr wertvoll, indem er seine Bank benutzte, um die Regierung bei Geschäften in den okkupierten Ländern und im sonstigen Ausland zu unterstützen. Abs erfreute sich ausgezeichneter Beziehungen zu (Reichswirtschaftsminister) Funk, der in den vergangenen Jahren sowohl Präsident der Reichsbank als auch Chef des Wirtschaftsministeriums war...«

Die OMGUS-Bände der ANDEREN BIBLIOTHEK wurden herausgegeben von HANS MAGNUS ENZENSBERGER:

  • OMGUS: Ermittlungen gegen die Dresdner Bank 496 S. und 8 S. Bildteil, Pappband, 25 DM.

  • OMGUS: Ermittlungen gegen I.G. Farben 576 S. und 32 S. Bildteil, Pappband, 25 DM.

  • OMGUS: Ermittlungen gegen die Deutsche Bank 544 S., Pappband, 25 DM.

Die Berichte über die Ermittlungen der Amerikanischen Militärregierung für Deutschland (OMGUS) gegen deutsche Großbanken und Industrieunternehmen entstanden in den Jahren 1945-47. Sie sollten die Verwicklung dieser Firmen in den Aufstieg des Nationalsozialismus und die aggressive Weltmachtpolitik des »Dritten Reichs« klären und damit die Grundlage für eine umfassende institutionelle wie personelle Entnazifizierung der deutschen Wirtschaft legen.

Vor siebzig Jahren wurde die "Tschechei" zerschlagen:
Wirtschaftsverbrechen in ganz großem Stil
..."Eins, zwei, drei, endlich ist's vorbei - mit der "Mist-Tschechei",
und nach dem ersten Tank - kommt die Dresdner Bank!"...


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