Steve
Reich: "Though I may have the pleasure of discovering musical processes
and composing the material to run through them, once the process is set up
an loaded it runs by itself."
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Das ausverkaufte
Archa-Theater erlebte am Samstag Abend eine musikalische Prämiere:
Kernstück eines Abends zu Steve Reich, war die Uraufführung des Werkes
Tehillim.
Der Name Steve Reich ist das
Synonym für den amerikanischen Minimalismus (minimal music). Dieser Stil
wurde in den 60er Jahren entwickelt und ist für diese Zeit und den Ort
seines Entstehens typisch - er arbeitet mit einfachen, fast banalen
Harmonien und Melodien und konzentriert sich auf die Zeit in der Musik.
Mit dem Zauber der Zeit beschert er dem Zuhörer ein völlig neues
Erlebnis der Musik.
Den ersten Teil der Aufführung bilden 4
einzelne Kompositionen von Steve Reich, die alle in die Schaffungsperiode
gehören, die Reich "phasing" nennt. Vom Kasettenrekorder erklingt ein Stück, 3x
versetzt aufgenommen in Zwölftakt, die 4. Phase spielt ein Musiker live.
Eine Ausnahmeposition in Reich's
Werk nehmen die "Tehilim" (Psalmen) für Stimmen und Instrumentalmusik
aus dem Jahre 1981 ein. Vier Sängerinnen bilden mit ihren Stimmen ein
kompliziertes, sehr melodisches Gebilde. Alle vier Stimmen singen
versetzt die gleiche Melodie - es entsteht eine strenge Kanonalgesang,
begleitet von Percussions-Instrumenten - allesamt solche, die bereits in
der Thora Erwähnung fanden. Diese Instrumente geben der Komposition
nicht nur den starken Impuls, sonder vermitteln auch eine Ahnung von der
Altertümlichkeit der Texte.
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