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Am Platz der
ehemaligen Sammelstelle der Transporte der tschechischen Juden in
die Konzentrationslager wurden heute im Rahmen des "devet
bran-festival" neun Bäume gepflanzt.
45.500 Männer, Frauen und Kinder aus Prag fuhren von diesem Platz
aus in den Tod. Die neuen Bäume stehen nun dort als Symbol für neues
jüdisches Leben in der Stadt.
Den Symbolcharakter des Baumes für Leben betonte dann auch der
tschechische Landesrabbiner Karol Sidon in seiner Ansprache. Daneben
sprach erneut der Prager Oberbürgermeister Jan Kasl über seine
Version einer multikulturellen Stadt, die israelische Botschafterin
erinnerte an die Schrecken der Vergangenheit und bestärkte ihre
Hoffnung auf eine friedliche Zukunft.
Im Anschluß begannen die Vertreter der drei Partnerstädte (Jan Kasl
für Prag, Oberbürgermeister Ehud Olmert für Jerusalem und ein
Vertreter Eberhard Diepgens für Berlin) mit der Pflanzung der jungen
Bäume. Je ein
Baum wurde auch von Arnost Lustig und Tomas Haas-Fritta gepflanzt,
zwei Überlebenden der Shoah. Haas-Fritta, Sohn des berühmten
tschechischen Malers Bedrich Fritta, wurde als kleiner Junge von
einem Freund der Familie nach dem Abtransport seiner Eltern nach
Auschwitz in Theresienstadt versteckt. Die Familie Haas, die Tomas
nach dem Krieg adoptierte, konnte auch Zeichnungen von Bedrich
Fritta verstecken, die in einem sehr eindrucksvollem Band von der
Gedenkstätte Jad waSchem herausgegeben wurden.
"In Erinnerung an mehr als 80.000
tschechische Juden, die in den Jahren 1941-1945 ermordet wurden.
45.513 Männer, Frauen und Kinder wurden von diesem Platz aus
verschleppt". |
haGalil onLine
23-11-2000
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