Vladimir Merta, ein
bekannter tschechischer Liedermacher und ehemaliger Dissident,
möchte mit seinem Projekt Musiker verschiedener Kulturen vereinen,
mit dem Ziel, die Toleranz und die gemeinsamen musikalischen Wurzeln
zu entdecken.
Alle diese ethnischen Gruppen vereinen die tragischen Erlebnisse der
Vergangenheit, die Erinnerungen an die Schrecken der Shoah, das
Gefühl der Entwurzelung, Verfolgung und Ghettoisierung.
In heutigen Konzert in der Jerusalemer Synagoge präsentierte Merta
eine Roma-Gruppe, die gemeinsam mit der tschechischen Sängerin Jana
Lewitowa auftrat.
Im Kontrast zu den fröhlichen Melodien der Roma-Musik und den
verspielten sephardischen Liedern von Jana Lewitowa standen die
Erinnerungen des ältesten Mitglieds aus der Roma-Gruppe. Der Geiger
erzählte, wie sein ganzes Dorf, Männer, Frauen und Kinder, verhaftet
und deportiert wurde. Über das Elend in den Lagern berichtete er
sichtlich bewegt, seine Stimme wurde immer leiser (siehe:
Die Ermordung aller Sinti und Roma ange"ordnet").
Besonders gelungen war dieses Konzert neben seiner Zusammensetzung
auch wegen seines Ortes.
Die Jerusalemer Synagoge ist ein reich ornamentiertes und
prächtig ausgestattetes Gebäude, das alleine schon den Besuch wert
ist.
haGalil onLine 23-11-2000 |