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25. Februar 2004 - 02. Mai 2004
Jüdisches Museum Wien
Continental Britons: Hans Gál und Egon Wellesz
Die Wiener Komponisten Hans Gál (1890 - 1987) und Egon
Wellesz (1885 - 1974) gehörten in der Zwischenkriegszeit zu den Stars
der Musikszene. Ihr Werke wurden in allen bedeutenden Konzertsälen und
Opernbühnen in Österreich und Deutschland gespielt. Nach ihrer
Vertreibung aus wien 1938 flüchtetetn beide nach Großbritannien, wo sie
nach Kriegsbeginn als “enemy aliens” (feindliche Ausländer) interniert
wurden.
Sie blieben in ihrer neuen
Heimat, wurden dort an Universitäten berufen und komponierten bis ins
hohe Alter. An ihrem Beispiel lässt sich die ganze Vielfalt der
Musikstadt Wien erfassen - aber auch ihre Verluste als Folgen von Krieg
und Antisemitismus aufzeigen. Denn Gál und Wellesz wurden im Österreich
der Nachkriegszeit zwar mit hohen Auszeichnungen bedacht, doch ihre
Musik wurde kaum gespielt: Gerade in der Musikszene konnten sich viele
Größen der Nazizeit unbeschadet in die Zeit nach 1945 retten.
So
parallel die Biografien, so divergent die Tonsprache: Wellesz beschritt
aus der Schule Arnold Schönbergs kommend seinen Weg in die Atonalität.
Gál fand neue Ausdrucksmöglichkeiten in Fortsetzung der Tradition von
Johannes Brahms.
Gezeigt werden neben Partituren, Handschriften und persönlichen
Dokumenten auch zahlreiche Fotografien historischer Aufführungen. Die
Objekte kommen großteils aus dem in der Musiksammlung der
Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrten Egon-Wellesz-Fonds und
aus dem erstmals erschlossenen Nachlass von Hans Gál, der sich in
Privatbesitz befindet. Musikbeispiele und Interviews werden über einen
Audio-Guide eingespielt.
Parallel zur Ausstellung erscheint zum
Preis von 19,90 € im Mandelbaum Verlag (ISBN 3-85 476-116-3) ein reich
illustriertes Buch, das zwei CDs mit Musik von Hans Gál und Egon Wellesz
enthält.
Kuratoren: Michael Haas, Marcus G. Patka Gestaltung:
Thomas Geisler mit cp architektur Grafik: Thomas Geisler und Markus
Mickl
Img.:
http://www.hansgal.com |