Der NS-Massenmord an Sinti und Roma:
Holocaust-Konferenz in Terezín
In Tschechien haben Teilnehmer
der internationalen Konferenz Phänomen Holocaust die Ermordung von Sinti und
Roma während des Zweiten Weltkrieges als weissen Fleck der Geschichte
bezeichnet. Es sei dringend notwendig, weiteres Material uber diesen
Völkermord zu sammeln.
An der Veranstaltung nahmen rund 120
Experten teil. Das ganze Ausmass sei auch Historikern immer noch nicht
bekannt, so Fachleute am Freitag zum Schluss der dreitägigen Konferenz in
der mittelböhmischen Stadt Terezin Theresienstadt.
Der Vorsitzende des Zentralrates
deutscher Sinti und Romas, Romani Rose, sprach sich fur die Errichtung eines
Mahnmals im sudböhmischen Ort Lety aus. Dort waren während des Zweiten
Weltkrieges in einem Arbeitslager zahlreiche Roma ums Leben gekommen. Die
tschechische Regierung zögert aus Kostengrunden, ein grosses Mahnmal zu
errichten. Dies sei ein politischer Skandal, sagte Rose. Die Konferenz
Phänomen Holocaust war vom tschechischen Präsidenten Vaclav Havel einberufen
worden.