
"Mit Oskar in Mährisch-Ostrau. Wir hatten gerade die Emailfabrik
erworben".

"Traude, meine Nichte. Nachdem wir den ganzen Krieg
zusammenwaren, hab' ich sie damals in Regensburg, 1947, zuletzt
gesehen".
Abb.: Erika Rosenberg
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Es habe sich nur eine Nichte
Schindlers gemeldet, die nachgefragt habe, ob in dem Koffer private
Fotos aus ihrer Kinderzeit seien. Man wolle der Frau Kontakt zu dem
Stuttgarter Ehepaar vermitteln werden, das den Koffer gefunden habe. Der
Anwalt des Verlags sei zu dem Schluss gekommen, dass das Ehepaar die
rechtlichen Eigentümer seien. Man habe bereits signalisiert die
Dokumente der wissenschaftlichen Forschung in Jad vaSchem zur Verfügung
zu stellen. Von einer 'Frau
Schindler' hat man in der Stuttgarter Redaktion wohl noch nie gehört,
obwohl Frau Schindler erst vor wenigen Monaten in Deutschland war. In
einem TV-Interview sprach sie davon, dass sie die ihr verbleibenden
Jahre gerne in Deutschland, zB in Regensburg verbringen würde. In
Regensburg lebten die Schindlers Ende der 40er Jahre. Ihre Nichte, die
einzige ihr verbliebene Verwandte, wohnt bei München.
Frau Schindler lebt in Buenos
Aires. Die Unterstützung der dortigen (jüd.) Gemeinde würde für ein
Leben in der BRD nicht ausreichen. Eine entsprechende Geste des
Freistaates Bayern blieb aus. Vielleicht sind die Finanzmittel des
Freistaates Bayern erschöpft, nachdem er schon seit Jahren den (in einem
Münchner Altersheim lebenden)
SS-Mörder Anton Malloth schützt und unterstützt.
Die Frage, ob sie an die Echtheit
der Dokumente glaube, wollte Emilie Schindler nicht beantworten, da sie
die Papiere erst sehen müsse. Der Kontakt zu ihrem 1974 verstorbenen
Mann sei abgebrochen, "Nachdem er 1958 nach Deutschland heimkehrte und
mich in Argentinien zurückließ. Ich habe danach nicht mehr mit ihm
gesprochen."
Die
Stuttgarter Zeitung bezweifelt heute, ob das im 'stern'
abgedruckte Interview je stattgefunden habe.
dg -
haGalil 10-99 |