Betroffenheit über neue antisemitische Attacken
Jerusalem - Minister Melchior beruft erstmals seit
über einem Jahr den Ausschuß zur Überwachung von Antisemitismus ein.
Der Minister für soziale und Diaspora-Angelegenheiten, Rabbi
Michael Melchior, rief heute erstmals seit über einem Jahr, den Ausschuß zur
Überwachung von Antisemitismus ein. Der Ausschuß brachte besonders seine
Betroffenheit über neue antisemitische Attacken in Rußland und der Ukraine,
wie auch über Attacken anderswo in der Welt zum Ausdruck.
Minister Melchior sagte: "In einem Land, in dem Antisemitismus und
Rassismus existieren, ist die Demokratie gefährdet. Deshalb gibt es kein
sogenanntes ‚vertretbares Maß‘ an Antisemitismus und diesem muß
auf allen Ebenen entgegengetreten werden. Genauso, wie der Antisemitismus
keine territorialen oder sprachbedingten Grenzen kennt, muß der israelische
Staat diese beunruhigende Erscheinung auch bekämpfen; sowohl aus einer
generellen Verantwortung heraus, als auch um dessentwillen, was dem
jüdischen Volk widerfahren ist."
Kabinettssekretär Yitzhak Herzog sagte: "Dieser Ausschuß spiegelt
das israelische Selbstverständnis als einen jüdischen Staat wider, dessen
Rolle es ist, das jüdische Volk zu beschützen, wo es ist und das Phänomen
Antisemitismus, das paradoxerweise mit dem Nahen des Milleniums wächst, zu
bekämpfen."
Der Ausschuß beschloß eine Reihe von Schritten, um das Bewußtsein
des Themas in verschiedenen Ländern zu beeinflussen, darunter auch die
Umbenennung des Ausschusses in "Forum für die Koordination des Kampfes gegen
Antisemitismus", die Einrichtung eines Reaktionsteams, um auf antisemitische
Ausbrüche in der internationalen Presse und in verschiedenen Regierungsforen
der Welt antworten zu können, die Gründung einer Internet-Site und die
Instruktion von Regierungsmitgliedern vor offiziellen Auslandsreisen.
Eine internationale Konferenz, die den Antisemitismus diskutiert
und das Thema weltweit auf die Tagesordnung bringt, wird im Januar 2000 in
Schweden stattfinden. Die Teilnahme von führenden Politikern, darunter auch
US-Präsident Bill Clinton und des britischen Premierministers Tony Blair,
ist geplant.
J.Schneider