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17.Mai 1999 17.Mai 1999

Europawahl:
Sichrovsky kandidiert wieder für Haiders FPÖ

Peter Sichrovsky, Enfant terrible der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde kandidiert erneut für Haiders FPÖ. Sichrovsky ist am zweiten Listenplatz für die Wahl der österreichischen Abgeordneten zum Europaparlament gereiht, seine Wahl als FP-Mandatar am 13. Juni ist somit bereits gesichert.

IKG Wien:
Sichrovsky - Haiders Hofjude

Peter Sichrovsky - diplomierter Chemiker, Journalist, Buchautor und Europapolitiker mit Wohnsitz in den Vereinigten Staaten - wurde zuletzt in der April-Ausgabe der offiziellen Monatszeitschrift der IKG Wien "Die Gemeinde" von IKG-Präsident Ariel Muzicant als "Haiders Hofjude" bezeichnet. Diese Bezeichnung des für Jörg Haiders FPÖ im Europäischen Parlament in Straßburg tätigen Abgeordneten findet sich als Schlußfolgerung in Muzicants Stellungnahme zu den beiden letzten großen Auseinandersetzungen zwischen der IKG und ihrem Mitglied Sichrovsky.

Ein Konflikt entzündete sich an Sichrovskys jüngstem Buch "Der Antifa-Komplex", mit dem Sichrovsky ganz im Sinne der FPÖ Historisches verdreht und "Antifaschisten" der Gegenwart attackiert. In der Gemeindezeitung wurde eine mehrseitige kritische Buchrezension veröffentlicht, auf die Sichrovsky vor allem mit dem Vorwurf des Antisemitismus seitens des nichtjüdischen Rezensenten antwortete. Der zweite Konflikt entzündete sich an einem von Sichrovsky vermittelten und von vier Rabbinern unterfertigten Schreiben, mit dem Haider nach seinem Wahlerfolg in Kärnten ein jüdischer Persilschein ausgestellt werden sollte.

Der Orthodoxe Bund

An Sichrovsky hatte sich auf europäischer Ebene vergangenen Oktober ein Eklat entzündet, als er seine 626 Kollegen auf der Abgeordentenbank im Europaparlement um Unterstützung für die Errichtung einer orthodoxen jüdischen Gemeinde in Berlin bat. Sichrovsky ist mittlerweile der Präsident des von Eli Gampel, dem ehemaligen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde im ostdeutschen Halle, initiierten orthodoxen Bundes.

Diese Vereinigung ist auf Konfrontation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und vor allem mit dessen Vorsitzenden Ignaz Bubis ausgerichtet. Mit Bubis liegt Sichrovsky seit der gemeinsamen Arbeit an Bubis' Biographie 1996 in unversöhnlichem persönlichen Streit.

Sichrovsky, 1947 als Sohn Überlebender in Wien geboren, wurde im November 1996 von der deutschen Zeitung "Die Zeit" als "Hausjude", von der österreichischen Zeitung "Der Standard", bei der Sichrovsky von 1988 bis 91 in leitenden Funktionen beschäftigt war, wurde er im April 1998 als Haiders "Flötenspieler" und "einschlägiger Hofnarr" bezeichnet.

Mit der Abqualifizierung durch IKG-Präsident Muzicant ist eine neue Steigerung in der öffentlichen Auseinandersetzung zu erwarten: Sichrovksy kann sich in seinem Gefühl des Ausgegrenztsein ebenso bestätigt fühlen, wie Haider in seiner Selbsteinschätzung als Freund und Förderer eines selbst von seiner eigenen Gemeinde ausgegrenzten Juden.

Jüdische Rundschau 16 - Anton Legerer, jr. anton@hagalil.com

haGalil onLine - Mittwoch 19-05-99

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