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Wellen des Antisemitismus in Osteuropa:
Die Suche nach dem Sündenbock hat längst begonnen

Die polnische Tageszeitung 'Gazeta Wyborcza' kommentierte am Wochenende die antisemitischen Hetztiraden des russischen KP-Abgeordenten General Albert Makaschow folgendermaßen: ''Die Jagd auf die Sündenböcke und Hexen hat begonnen. Rußland steht vor dem Bankrott, ganze Gebiete befinden sich am Rande der Hungerkatastrophe. In Rußland meint man nicht lange nach den für die wirtschaftliche und soziale Katastrophe Verantwortlichen suchen zu müssen: Die Juden und die Intelligenzler sind schuldig! Die Parolen werden denn auch immer lauter: 'Schlag die Juden' und 'Weg mit der Intelligenz'. Noch erschreckender ist die Tatsache, daß diese Rufe nicht nur in Russland immer lauter werden.''

Aufmerksam auf diese Entwicklung wurden einige erst jetzt, da die zentrale Kundgebung der russischen Kommunisten zum diesjährigen Jahrestag der Oktober-Revolution in Moskau von unverhohlener antisemitischer Hetze und demonstrativen Solidaritätsbekundungen mit dem umstrittenen General bestimmt war. Wann immer sein Name fiel, brauste tosender Beifall auf. Demonstranten forderten die Entfernung aller Juden aus allen öffentlichen Positionen. Anfang Oktober war Makaschow bei einer Demonstration noch weiter gegangen, als er rief 'Alle Juden ins Grab.'

Der liberale Reformer und frühere Ministerpräsident Jegor Gaidar forderte wegen der antisemitischen Äußerungen ein Verbot der KP.  Dieser Forderung schloß sich auch der Politiker Boris Beresowski an. Er warf der KP-Führung vor, sich bei der Kundgebung mit Makaschow solidarisiert zu haben. Beresowski ist jüdischer Abstammung und schon seit langem Ziel zahlreicher antisemitischer Kampagnen.

KP-Chef Gennadi Sjuganow, der ebenfalls eine Rede hielt, schwieg zu den antisemitischen Äußerungen, riet aber Beresowski, 'sich um seine eigenen Sachen zu kümmern'. Bei der Kundgebung in Moskau habe jeder das Recht gehabt, seine Meinung zu sagen. Sjuganow forderte ausserdem den Rücktritt Jelzins, der in einer am Samstag gesendeten Fernsehansprache gesagt hatte: 'Nur Fanatiker können zu Pogromen aufrufen.'

Der kommunistische Parlamentsvorsitzende Gennadi Selesnjow bezeichnete Beresowskis Kritik als 'Hysterie'. Eine Mißbilligung der Äußerungen Makaschows durch das Parlament war vergangene Woche am Widerstand der Kommunisten und der rechtsextrem-antisemitischen LDPR von Wladimir Schirinowski gescheitert.

An den Kundgebungen in 949 Städten und Ortschaften Rußlands beteiligten sich nach offiziellen Angaben mehrere hunderttausend Menschen. Die Veranstalter sprachen von bis zu 350.000 Teilnehmern allein in Moskau. General Makaschow bedankte sich bei den Demonstranten für die Unterstützung und rief: 'Wir werden es schaffen.'

Auch in der Ukraine nahmen Zehntausende an Gedenk-Kundgebungen teil. Sie riefen zum Umsturz auf, da die Regierung die Ukraine in die Sklaverei des internationalen Finanzkapitals verkaufe. In Weißrußland forderten Demonstranten die Wiederherstellung der Sowjetunion.

Auch in Deutschland sind Hinweise auf Ausmaß und Vernetzung des ost- und mitteleuropäischen Antisemitismus eher lästig als willkommen. Ein Beispiel erlebten wir in der letzten Woche. An das Hamburger Abendblatt gesandte Berichte zu Revisionismus und Antisemitismus im Baltikum wurden vom Chef vom Dienst postwendend quittiert: ''So, es reicht. Wir haben wahrlich andere Dinge zu tun, als uns von Ihnen zumüllen zu lassen. Sie sind in unsere Spamming-Liste eingetragen worden. Jede weitere Sendung oder jede Antwort Ihrerseits wird ungelesen automatisch vom Rechner gelöscht''.

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