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Seltsame Koalitionen:
Fagan droht Bubis mit Klage, Wolffsohn fordert seinen Rücktritt

Die Angriffe gegen Fagan bilden seltsame Koalitionen. Ignatz Bubis, Vorsitzender im Zentralrat der Juden in Deutschland griff Fagan scharf an, warf dem Anwalt und Spezialisten für Sammelklagen Bereicherung vor. Fagan konterte am Dienstag im Radiointerview in Ö1-Mittagsjournal des österreichischen Rundfunks mit Drohung einer Klage. "Bubis soll seine Anschuldigungen beweisen" meint Ed Fagan. Fagan bestreitet die Vorwürfe: "Wir sind ein Team von neun Advokaten" sagt der Rechtsvertreter vieler Überlebender der Schoah, "und erhalten nur 10-15% der vom Gericht zugesprochenen Summen".

Im 52.Stock des World Trade Centers werden die Lichter wohl nicht so bald ausgehen. "Bis jetzt bin ich 500.000 US-Dollar im Minus behauptet Fagan im Interview." Die erwarteten Einkünfte werden Fagans Kreditwürdigkeit jedoch bewahren. Ignatz Bubis konnte bis zur Schlussfassung dieses Artikels nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.

Ignatz Bubis, Berlin Nov. 1998

Michel Friedman, reisender Talkmaster und Stellvertreter Bubis, verteidigt Fagan: "Ohne die US-Anwälte und deren Sammelklagen wären deutsche Konzerne niemals aus ihrer Amnesie gewacht" erklärte der Anwalt bei einer Diskussion im Management Club in Wien. Einige antisemitisch klingende Ausfälle der Diskussionsteilnehmer liessen Friedman scheinbar keine Möglichkeit, sich eingehender hierzu zu äußern.

Michael Wolffsohn, Professor an der Universität der Bundeswehr in München fordert Ignatz Bubis, den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, zum Rücktritt auf (siehe Bericht in HAGALIL).

Drei Tage vor der Wahl in Deutschland am 27.9 hatte Bubis sogar das Holocaust-Denkmal ins Wahlkampffeuer geworfen. Er behauptete nur unter einem Kanzler Kohl würde das Denkmal gebaut werden.

Unter der Regentschaft des Kanzlers Kohl waren nun aber in Realitas immer mehr nazistische Umtriebe im Lande zutage getreten. Jede irgendwie geartete Erinnerung an deutsche Verantwortung war in unendlichen Debatten ausgesessen worden - man denke nur an die unendlich verschleppte Entstehung des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds (während der Verhandlungsdauer waren die meisten Anspruchsberechtigten gestorben). Nicht vergessen ist auch Kohls Ausspruch "die Wiedergutmachungskasse bleibt ein für alle mal zu!" usw. usf.
Neben all diesen Fällen war nun das, auch nach 10 jährigem Klären und Abklären, nach wie vor ungeklärte Schicksal der momumentalen Gedenkklötze in Berlin, wahrlich nicht das entscheidende Thema.

Bubis Aussage, dass gerade Kanzler Kohl (weiteres Stichwort: Bitburger SS-Gräber) in besonderer Weise Sensibilität für jüdische Belange besitze, schien entweder auf sprühenden Humor oder eben auf einen enormen Mangel an 'Kontakt zur Basis' hinzudeuten. Einige Mitglieder der jüdischen Gemeinden mochten den Ausführungen des enorm verdienstvollen Vorsitzenden des Zentralrates - und jüngst auch der Europäischen Jüdischen Gemeinden - nicht mehr folgen.

Dass nun gerade der konservative Wolffsohn, der sich bei jeder nur bietenden Gelegenheit zu ausgiebigen Lobeshymnen zum beispielhaften Verhalten der (West-) Deutschen an sich und der CDU/CSU im besonderen hinreissen lässt, Bubis angreift, ist nur auf den ersten Blick erstaunlich. Schon in seinem Buch "Meine Juden, deine Juden" hatte er der Führung der jüdischen Gemeinden Heuchelei vorgeworfen.

FDP- Mitglied Bubis oder CDU-Mitglied Friedman sind Teil des politischen Establishments in Deutschland. "Die Woche" fragte 1997 sogar keck, ob denn in Deutschland nicht auch einmal ein jüdischer Kanzler möglich wäre. Das politische Leichtgewicht Friedman wird es wohl nicht werden, obwohl er als "Anti-Schröder" in acht Jahren durchaus geeignet scheint. Ob sich der konservative Querdenker Wolffsohn als Alternative anbieten wird ist jedenfalls fraglich.

SLW - Wien

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haGalil onLine - Montag 16-11-98

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