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Bericht des Simon-Wiesenthal-Zentrums:
Schweiz in 40er Jahren von Antisemitismus durchsetzt

New York/Genf (dpa) - Die Schweiz war nach einem Bericht des Simon-Wiesenthal-Zentrums (Los Angeles) in den 30er und 40er Jahren von antisemitischen Bewegungen durchsetzt. Die ersten Anzeichen für Antisemitismus fand der Autor der Studie, Alan Morris Schom, bereits in Dokumenten von 1930. Sein 128-Seiten-Bericht, der sich auf Dokumentenfunde in den Nationalen Archiven der USA stützt, wurde am Mittwoch in New York veröffentlicht.

Er sagt, daß extrem rechtsgerichtete, patriotische und faschistische Gruppen zur Zeit des von den Nazis proklamierten «Dritten Reiches» in der Schweiz blühten. Ihr Gedankengut «durchsetzte alle Aspekte des täglichen Lebens» in einem Ausmaß, daß die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung es nicht mehr als ungewöhnlich oder falsch ansah.

Der Bericht beziffert die Zahl der rechtsradikalen Gruppen Anfang der 40er Jahre auf wenigstens drei Dutzend. Etliche von ihnen hätten das Alpenland mit regionalen und lokalen Unterorganisationen überzogen. Ihnen gehörten auch intelligente, gut ausgebildete Menschen an, unter ihnen hohe Offiziere und Professoren. Nach den Worten von Schom wiesen hohe Schweizer Beamte jüdische Flüchtlinge, die den Nazis im benachbarten Deutschland zu entkommen versuchten, in enger Zusammenarbeit mit den Schweizer Extremisten zurück.

Die Schweiz habe die Abweisung von Juden nach Motiven aus den eigenen Reihen betrieben - und keineswegs nur auf Druck der deutschen Nazis, erklärte Rabbi Marvin Hier vor Journalisten in New York. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Wiesenthal-Zentrums. Mehrere Dokumente deckten geheime Absprachen zwischen dem Schweizer Justizminister Eduard von Steiger und der Vereinigung des Schweizer Vaterlandes über das Abweisen von Juden auf, erklärte Hier. Steiger war von 1941 bis 1951 Justizminister und wurde später Präsident des Landes. Andere Dokumente, auf die Schom bei seinen Nachforschungen stieß, enthüllen Anweisungen der Schweizer Polizei an ihre Grenzbeamtne, keine Juden in das Land zu lassen.

Der Schweizer Präsident und Außenminister Flavio Cotti wies den Bericht am Mittwoch zurück. Hier werde bewußt versucht, die Schweiz pauschal als nazifreundlich hinzustellen. Der Bericht beleidige die schweizerische Kriegsgeneration, deren Haltung und deren Leistungen für die Unabhängigkeit der Schweiz bekannt seien. Er diffamiere die heutigen Behörden. Die Darstellung sei unhaltbar und perfid. «Wir weisen sie in aller Form zurück», sagte Cotti.

Der Leiter der Task Force, der die Öffentlichkeitsarbeit der Regierung bei der Vergangenheitsbewältigung koordiniert, bezeichnete die Vorwürfe als «absurd und falsch». Kein seriöser Historiker könne bestreiten, dass die grosse Mehrheit der Schweizer während des Zweiten Weltkriegs «eindeutige Demokraten und Antifaschisten» waren, sagte Thomas Borer. Die Schweiz sei während des Krieges «die einzige Oase der Demokratie, der Redefreiheit und der Toleranz auf dem Kontinent» gewesen. Borer erinnerte auch daran, dass die von den Achsenmächten umgebene Schweiz während des Krieges mehr Flüchtlinge aufgenommen habe als jeder andere Staat, darunter auch zahlreiche Jüdinnen und Juden.

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Gal hadash baResheth

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