Ansprache des Präsidenten Ezer Weizman:
An die jüdischen Gemeinschaften der
Diaspora
anläßlich des 50. Unabhängigkeitstages des Staates Israel
5758 - 1998
Der Staat Israel feiert das Jubiläum seiner
Unabhängigkeit. In den letzten fünfzig Jahren - trotz aller internen und
externen Schwierigkeiten, haben wir ein hervorragendes Land errichtet.
Wir haben eine emporkommende Wirtschaft, ein Niveau
der Technologie unter den vorgerücktesten in der Welt, Universitäten von
Weltruf und eindrucksvollster wissenschaftlicher Forschung,
hochentwickelte Landwirtschaft und ein sehr reiches kreatives und
kulturelles Leben. Gleichzeitig haben wir außerordentlichen Erfolg
gehabt, in Erfüllung des zionistischen Anspruchs zur Aufnahme der
Immigranten aus allen Ländern der Erde.
In den letzten Jahren haben wir 750.000 Juden der
ehemaligen Sowjetunion und weitere 80.000 von Äthiopien aufgenommen. Sie
bilden einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesellschaft und zum Land.
Leider sind nicht alle unsere jüdischen Bruder nach Israel gekommen. Zu
Ihnen, zu unseren Brüdern und zu den Schwestern im Galluth sage ich -
die Tore des Staates sind für Euch geöffnet. Unsere Luft- und Seehäfen
sind geöffnet. Unsere Herzen und unsere Arme sind geöffnet - Euch zu
begrüßen.
Tretet zu uns zur Errichtung einer mustergültigen
Gesellschaft und eines hervorragenden Landes. Verwirklicht den
zionistischen Traum zusammen mit uns in Israel.
Nach dem Erreichen der Unabhängigkeit, betrug die
Bevölkerung Israels 600.000. Seit damals hat sich diese Anzahl
verzehnfacht, und ist auf fast sechs Millionen gestiegen, einschließlich
mehr als einer Million arabischer Bürger, welche die gleichen Rechte
genießen. Dies ist eine sehr vielfältige Gesellschaft, aber trotz der
vielen Kontraste, ist uns allen die Loyalität zum Staat gemeinsam.
Während dieses Jahrhunderts erfuhren das jüdische
Volk den schrecklichsten Sturz seiner Geschichte, die Katastrophe des
Judentums in Europa. Gleichzeitig wurde dieses Jahrhundert Zeuge unserer
großartigsten Errungenschaft: Die Errichtung der nationalen Heimstätte
in Israel. Israel ist das Zentrum des Judentums der Welt.
Es ist und gelungen die hebräische Sprache wieder zu
beleben, welche über ein 2000-jähriges Exil nicht in Vergessenheit
geraten ist.
Wir haben noch Sicherheitsprobleme, aber wir sind
auf dem rechten Weg, der Weg zum Frieden, und ich glaube, daß innerhalb
einiger Jahre werden wir kompletten Frieden im Mittleren Osten
erreichen. Heute genießen wir ruhige Grenzen und ruhige Beziehungen mit
Ägypten und Jordanien, und wir haben Hoffnung auf eine Friedensregelung
mit den Palästinensern.
In unserer Unabhängigkeitserklärung steht, daß wir "
unsere Hand reichen - allen unseren Nachbarn - mit dem Angebot zum
Friedensschluß und guter Nachbarschaft, mit allen Völkern der Region.
Wir wollen das unsere Tun zum Erblühen und Gedeihen des gesamten
Mittleren Orients. Dieser Anruf ist selbstverständlich heute auch noch
gültig.
Es ist meine Hoffnung, daß wir die
Friedensvermittlungen mit Syrien und dem Libanon erneuern und
diplomatische Relationen mit allen Ländern herstellen, die bis jetzt
keine Regelung mit uns haben.
Wenn ich, rückblickend, betrachte, was wir alles
erreicht haben in den letzten 50 Jahren, dann werde ich erfüllt von
Hoffnung und Vertrauen auf alles was Israel in den kommenden fünfzig
Jahren erreichen wird.
Quelle: Israelisches Außenministerium /
Translation: haGalil onLine
Publikation:
Samstag, 14. Dezember 2013