Riga (dpa) - Die
Hauptsynagoge der lettischen Hauptstadt Riga ist durch einen
Bombenanschlag (02-04-98) schwer beschädigt worden. Durch die Wucht der
Explosion wurden auch zahlreiche Fenster umliegender Häuser zerstört.
Menschen kamen nicht zu Schaden.
Lettlands Ministerpräsident Guntars
Krasts besichtigte das jüdische Gotteshaus nach dem Anschlag zusammen
mit Oberrabiner Nathan Barkans. Er verurteilte den Anschlag als Versuch
«Zwietracht zwischen Lettland und der internationalen Gemeinschaft zu
erzeugen». Krasts sagte weiter: «Ich werde persönlich dafür sorgen, daß
die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.» Auch
Staatspräsident Guntis Ulmanis verurteilte das Attentat.
Die Bombe war um zwei Uhr morgens
Ortszeit detoniert. Der Rabbiner erklärte bei einer Pressekonferenz, der
Anschlag bedrohe den sich abzeichnenden Beginn einer «harmonischen
Beziehung» zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen in Riga. Die
Urheber einer ähnlichen Explosion in der Synagoge 1996 wurden bis jetzt
nicht ermittelt. Innenminister Ziedonis Cevers kündigte die Bildung
einer Sondereinheit der Polizei zur Fahndung an.
In Lettland lebten vor der Besetzung
durch das nationalsozialistische Deutschland 70.000 Juden, von denen nur
3.000 die Verfolgung im eigenen Land und die Deportation in die
deutschen Vernichtungslager überlebten.
Quelle: dpa