Grüninger:
Entschädigung für Familie des Schweizer
Flüchtlingshelfers
Ein Gerechter aus den Völkern der
Welt!
St. Gallen - Die Familie des Schweizer
Polizeihauptmanns, der während des Zweiten Weltkriegs Tausende von Juden
rettete und deshalb entlassen wurde, erhält eine Entschädigung.
Der Kanton St. Gallen will der Familie 1,3 Millionen
Franken zahlen, teilte die Verwaltung am Mittwoch mit. Die Familie will
mit dem Geld eine Stiftung errichten. Die Summe entspreche den von der
Familie Grüninger geltend gemachten finanziellen Ausfällen, die durch
die fristlose Entlassung des Polizeikommandanten aus dem Staatsdienst
entstanden seien, hieß es. Die Kantonsregierung erkenne damit aber
keinen rechtlichen Anspruch auf Schadenersatz an.
Der 1972 verstorbene Grüninger hatte entgegen der
offiziellen Flüchtlingspolitik nach August 1938 Hunderten von
hauptsächlich österreichischen Juden die Einreise in die Schweiz
ermöglicht - durch Empfehlungsschreiben sowie das Vordatieren von
Einreisedaten. 1940 wurde er dafür wegen «Amtsmißbrauchs» und «Fälschung
von Dokumenten» verurteilt und fristlos entlassen. 1996 rehabilitierte
das Bezirksgericht St. Gallen den Polizeihauptmann.
Stefan
Keller:
Grüningers Fall
Geschichten von Flucht und Hilfe
Rotpunktverlag Zürich,
30,01 DM, 15,34 Euro
Paul Grüninger:
Eine unangenehme
Sache?
Anlässlich des 110. Geburtstag von Paul Grüninger
am 27. Oktober 2001, zeigte das Jugendzentrum Konkret in Zusammenarbeit
mit Transmitter und dem Jüdischen Museum Hohenems (Österreich) den
Dokumentarfilm zum gleichnamigem Buch "Grüningers Fall".
Feb. 1998 |