Verleihung des Internationalen Nürnberger
Menschenrechtspreises am 28.September 1997:
Preisträger sind Khémaïs Chammari und Abe J. Nathan
Als einer der ersten arabischen Intellektuellen und als erster Tunesier hat
sich Khemaïs Chammari bereits in den 60iger Jahren für
einen arabisch-israelischen Dialog ausgesprochen. Unter Gefahr für Leib und
Leben nutzte er immer wieder seine Möglichkeiten, beide Seiten und
insbesondere Israelis und Palästinenser an einen Tisch zu bringen.
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Abe J. Nathan
steht für die Möglichkeit vorbildlichen Handelns des Einzelnen. Nur
seinem Gewissen folgend, hat er sich überall dort engagiert, wo er
glaubte, Menschen in Gefahr oder Not helfen zu müssen und zu können: in
Afrika und Südamerika ebenso wie in Asien und anderen Teilen der Welt.
Auch er setzte sich, auf verschiedenen Ebenen (als Beispiel sei der
Radiosender Kol haShalom
genannt), schon sehr frühzeitig für eine Verständigung zwischen Israel
und seinen arabischen Nachbarn ein.
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Es werden hier zwei Menschen geehrt, die ihr Leben dem selben
Anliegen gewidmet haben und dafür auch Gefängnisstrafen (es war bis vor wenigen
Jahren für israelische Bürger noch verboten, sich mit palästinensischen
Vertretern auch nur zu treffen) in Kauf genommen haben:
Gegen Fanatismus, Intoleranz und Fundamentalismus und für Frieden und
Menschenrechte zu kämpfen - nicht nur in ihrer Region, sondern auch weit darüber
hinaus.
Gestiftet wurde der Preis von Superstar Billy Joel. Zu Ehren
seiner Eltern, die währen der Jahre der Nazi-Verfolgung ihre Heimatstadt
Nürnberg verlassen mussten, hatte er im Gedenkjahr 1995 zwei Benefizkonzerte
gegeben.
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