Unterwegs mit Ruth Dajan:
Frieden entsteht in Handarbeit
Von Thorsten Schmitz, Tel Aviv
Ruth Dajan knüpft mit 91 Jahren weiter rastlos Fäden, die Juden und
Araber verbinden sollen. Die Ex-Frau des legendären
Verteidigungsministers Mosche Dajan betrachtet sich selbst als
"jüdische Palästinenserin".
Am besten erreicht man Ruth Dajan morgens um sieben. Wenn man sie um
halb acht anruft, ist sie entweder schon unterwegs oder ungehalten:
"Warum rufen Sie so spät an?", sagt sie dann.
Ruth Dajan ist gerade 91 Jahre alt geworden und kommt mit fünf
Stunden Schlaf aus. Wenn sie nachts um eins nach den letzten
Nachrichten das Strickzeug beiseitelegt und ins Bett geht,
strukturiert sie in Gedanken schon den folgenden Tag durch und lässt
dabei wenig Lücken für Pausen.
Mit ihrer Rastlosigkeit rennt sie auch gegen die Zeit an: "Ich weiß,
dass ich irgendwann sterbe. Schlafen werde ich noch früh genug." So
kommt es für sie auch nicht in Frage, sich mittags hinzulegen.
"Zeitverschwendung!", blafft sie.
Wie sie auch den Gang zum Friseur als Zeitverschwendung betrachtet:
"In der einen Stunde, die mich ein Friseurbesuch kostet, kann ich
arrangieren, dass ein Palästinenser durch eine Armeekontrolle
kommt."
Ständig geben, nie nehmen
Essen ist Ruth Dajan auch nicht wichtig. Ihre philippinische
Haushälterin Ethel kocht zwar jeden Tag etwas Warmes, aber oft
nascht sie nur davon, wenn sie abends nach Hause kommt und bietet
den Rest Besuchern an. Nur einmal im Monat verwöhnt sich Ruth Dajan
- mit einem Club-Sandwich im Gartenrestaurant des "American Colony"-Hotels
in Ostjerusalem.
Dazu bestellt sie ein palästinensisches Taibe-Bier und bittet den
Kellner auf Arabisch um Feuer für ihre Zigarette. Dann strahlt sie
und sagt: "Die haben hier im American Colony das beste Club-Sandwich
im ganzen Nahen Osten!"
Ansonsten kümmert sie das Wohlergehen anderer, das heißt jener, die
sie brauchen: Palästinenser. Sie gibt ständig und nimmt nie. Sogar
die christlichen Feiertage hat sie parat und sendet an Weihnachten
Grußpostkarten und Geschenke an ihre palästinensischen Bekannten in
Nazareth und Bethlehem.
Vor kurzem, es war in dem palästinensischen Dorf Charbata, wurde sie
im Wohnzimmer des Palästinensers Asis Arman von dessen Familie
umringt. Asis Arman und Ruth Dajan hatten darüber verhandelt, wie
man mit 20 Palästinenserinnen kooperieren könnte, die Kopfkissen und
Kleider besticken und wie man einen Hort für Kinder und Mütter
finanzieren könnte.
Ruth Dajan hatte vorgeschlagen, die Arbeiten in der Galerie einer
Freundin in Tel Aviv auszustellen. Sie hatte die Stoffe und die
Stickereien mit scharfem Auge geprüft, gegen das Licht gehalten und
nach Preisen gefragt. Am Ende hatte sie für umgerechnet etwa 200
Euro Kopfkissen und Tischdecken gekauft, die sie entweder
weiterverkaufen oder anderen Leuten zum Geburtstag schenken wollte.
30 Jahre alte Kleider
Asis Arman bestand darauf, dass Ruth Dajan zum
Mittagessen bleibe. Er nahm sie in den Arm und sagte: "Du bist ein
Engel." Sie wehrte sich, erst gegen die Umarmung, dann gegen das
Kompliment. Schließlich aber ergab sie sich und setzte sich aufs
Sofa.
Es war kalt in der Wohnung, es gab keine Heizung, und trotzdem
lächelte sie zum ersten Mal an diesem Tag - und kam auf eine Frage
zurück, auf die sie Stunden zuvor keine Antwort gegeben hatte: "Ich
kann gar nicht anders. Ich muss mich um die kümmern."
Ihre Kleider, sagt Ruth Dajan, seien alle mindestens 30 Jahre alt
und stammten noch aus der Ära, als sie Chefin der Maskit-Läden in
Israel war. In den fünfziger und sechziger Jahren, als
Hunderttausende jüdische Immigranten aus Afghanistan, Nordafrika,
Kurdistan und aus arabischen Ländern nach Israel strömten, bat die
Jewish Agency Ruth Dajan, bei der Integration der Neueinwanderer zu
helfen.
Sie sollte ihnen beibringen, wie man Kühe melkt, Äcker bestellt,
Orangen erntet. Vielen der neuen Israelis fiel das aber schwer. So
kam Dajan auf die Idee, dass die armen, aber an Traditionen reichen
Immigranten ihre Handwerkskünste verkauften. Das war die
Geburtsstunde von "Maskit" und der gleichnamigen Läden. Dort konnte
man bestickte Kopfkissen und Blusen, Wandteppiche und Tontassen
kaufen, die die Neueinwanderer herstellten.
Die Maskit-Läden machten israelische Handarbeiten in aller Welt
berühmt. Bis heute kann sich Ruth Dajan für die gestickten Tücher,
Tischdecken, Taschen begeistern. Als sie die bestickten Stoffe der
Palästinenserinnen von Charbata prüfte, sagte sie: "Diese Arbeiten
enthalten eine ganze Archäologie von Gedanken und Ereignissen. Ganze
Leben sind in sie eingebettet."
Stall statt Studium
Beim ersten Treffen war Ruth Dajan noch skeptisch.
"Sie wollen mich ja nur sprechen, weil ich mit Mosche Dajan
verheiratet war." Sie hat sie alle persönlich gekannt, die Großen
der israelischen Politik: Golda Meir, Levi Eschkol, David
Ben-Gurion, Jitzchak Rabin.
Bekannt wurde sie selbst durch ihre Ehe mit Mosche Dajan, dem Mann
mit der schwarzen Augenklappe, dem Armee-Chef und
Verteidigungsminister, dem Sechs-Tage-Kriegsherren, der 1967 mit dem
damaligen Generalstabschef Rabin durch das Löwentor der Jerusalemer
Altstadt lief und Juden wieder das Gebet an der Klagemauer
ermöglichte.
Ende der zwanziger Jahre hatten sich Ruth und Mosche im Kibbuz
Nachalal kennen gelernt. Sie molk damals die Kühe, Mosche schob
nachts Wache, und wenn sie morgens um drei aufstand und er seinen
Dienst beendete, trafen sie sich bei einem Omelett im
Frühstückssaal. Damals, zehn, zwanzig Jahre vor Israels
Staatsgründung, war die Welt in Palästina für Ruth "mit Mosche
einfach nur schön".
» Politiker, denen man trauen kann,
besitzen wir sowieso nicht mehr.
«
Ruth Dajan
Sie sagt, sie hätte studieren können, anstatt Ställe auszumisten.
"Aber wir wollten das Land aufbauen." Sie sagt das in einem Ton, der
Stolz verrät. Die 60-Jahr-Feier der Staatsgründung Israels in diesem
Mai ist ihr "ein unwichtiges Datum". "Wir waren ja schon 30 Jahre
vorher hier!"
Ein paar Tage später sitzt Ruth Dajan im Zelt eines Beduinen und
seiner Großfamilie in der Nähe von Nazareth, ganz nahe dem Dorf, in
dem sie und Mosche gewohnt hatten. Der bärtige Patriarch gibt Ruth
eine Zigarette und Feuer, seine Enkelkinder gießen ihr Tee ein, der
ihr viel zu süß ist, den sie aber trotzdem trinkt.
Der Patriarch, der Mosche Dajan noch persönlich gekannt hat, bedankt
sich für die Schokolade, die Ruth Dajan mitgebracht hat. Die beiden
rauchen und schwelgen in der Vergangenheit. Reden über die Raketen
aus dem Gaza-Streifen und die Mauer im Westjordanland, und plötzlich
sagt der Beduinenpatriarch: "Wenn es ein Paradies gibt, dann ist
Ruth die Leiterin."
Liebe zur Provokation
Ruth Dajan redet nicht von Frieden. Sie lebt ihn.
Sie liebt Israel. Das sagt sie jedes Mal, wenn man sie trifft. Aber
sie verzweifelt auch an ihrem Land. "Die jüdischen Siedler sind nur
mit sich beschäftigt und sehen nicht, welches Unglück die Besatzung
anrichtet. Die Jugend von heute spricht kein Arabisch und begegnet
keinen Palästinensern. Und Politiker, denen man trauen kann,
besitzen wir sowieso nicht mehr."
Vor ihrer Kritik ist niemand gefeit. Sie nennt es "eine Schande,
dass die reichen arabischen Staaten die Palästinenser bis heute in
Flüchtlingslagern leben lassen". Die Religion sei schuld, dass der
Nahost-Konflikt bis heute nicht gelöst sei.
Urlaub in Israel
Ein Gefühl von Sicherheit Die Hamas terrorisiere
Israel im Namen des Islam, und die jüdischen Siedler siedelten im
Namen des Alten Testaments im Westjordanland. Sie selbst glaubt an
keinen Gott: "Schön und gut, dass Gott mit Moses gesprochen hat.
Aber warum spricht er dann nicht mit mir?"
Sie liebt die Provokation. Bei einer Diskussionsveranstaltung in
Jerusalem verliert sie ihre Geduld. In einer Kaffeepause spricht sie
mit den Veranstaltern, linken Juden, die langatmige Theorien vom
Frieden mit den Palästinensern präsentieren, aber vage bleiben, wie
man diese umsetzen kann. "Ihr müsst einfach umdenken", sagt Ruth
Dajan. "Lebt den Frieden! Wir sind alle Palästinenser. Ich zum
Beispiel betrachte mich als jüdische Palästinenserin."
In den siebziger Jahren ließ sich Ruth Dajan von Mosche scheiden. Er
hatte Affären mit anderen Frauen, über die bereits die Medien
berichteten, und sie kümmerte sich um Palästinenser, bis es sogar
Mosche Dajan zuviel wurde. Er beschwerte sich, sie könne doch nicht
jene Palästinenser im Gefängnis besuchen, die er gerade habe
einsperren lassen.
"Nicht geschaffen für Beziehungen"
Ruth Dajan sagt, kaum jemand wisse, dass Mosche Dajan sein ganzes
Leben lang wegen 40 Splittern im Kopf unter fürchterlichen Schmerzen
gelitten habe. Bei einem Späher-Einsatz für die britische Armee
gegen französische Vichy-Soldaten, die auf der Seite Hitlers im
Libanon kämpften, hatte Mosche Dajan 1941 mit einem Fernglas
feindliche Stellungen ausfindig machen wollen, als ein Geschoss in
sein linkes Auge eindrang.
Die Splitter seien so nah am Gehirn gewesen, dass man sie damals
nicht habe entfernen wollen. "Er stand jeden Tag unter dem Einfluss
von Schmerztabletten", erzählt Ruth Dajan.
Wenn man sie heute fragt, ob sie nach der Trennung von Mosche Dajan
Mitte der siebziger Jahre nie wieder hatte heiraten wollen,
schüttelt sie heftig die grauen Locken: "Ich kümmere mich um die
halbe Welt. Da kann ich nicht noch jemanden zu Hause versorgen." Sie
sei "nicht geschaffen" für Beziehungen.
Die Familie Dajan ist ein Clan. Tochter Jael ist
Vize-Bürgermeisterin von Tel Aviv und sorgte in den siebziger Jahren
für Schlagzeilen, weil sie sich in Tunis mit dem damaligen
Palästinenserführer Jassir Arafat getroffen hatte. Asi Dajan, der
ältere Sohn, ist Regisseur und Schauspieler und hat gerade für viel
Geld die Rechte an seiner Psychologenserie "Be Tipul" (In
Behandlung) nach Amerika verkauft.
Der zweite Sohn, Udi, ist Künstler und macht Skulpturen. Ein
Schwager Ruths war der Staatspräsident Eser Weizman, und ein Cousin,
Usi Dajan, war Vier-Sterne-General. Ein anderer Cousin ist Jonathan
Geffen, einer der renommiertesten Journalisten des Landes, ihr Neffe
Aviv Geffen ist der erfolgreichste Popstar Israels, der jüngst auch
vom Musikmagazin Rolling Stone geehrt wurde.
Wenn man sich spät abends von Ruth Dajan verabschiedet, nach einem
langen Tag an drei verschiedenen Orten im Westjordanland, in
Nordisrael und in Ostjerusalem, wischt sie die "Gute Nacht!" mit
einer wegwerfenden Handbewegung beiseite und teilt mit: "Ich muss
jetzt mindestens noch eine Stunde telefonieren."
Schwer, als Soldat Menschen kennenzulernen
Vor 91 Jahren ist Ruth Dajan in Haifa zur Welt gekommen, in einer
Zeit also, in der es noch kein Israel gab und auch keine
Palästinensergebiete. Sie vergisst inzwischen, was sie gestern im
Fernsehen gesehen hat. Aber sie erinnert sich präzise, wie das Leben
damals war: "Als ich jung war, ist man morgens aufgewacht, und man
hat sich nicht gefragt, was machen die Araber. Jeder ist seinen
Geschäften nachgegangen. Man hat sich gegrüßt."
Manchmal habe man gemeinsam Geschäfte gemacht, manchmal hat man sich
im Territorium des Nachbarn vergnügt. Ruth Dajans Mutter ist jeden
Winter zum Skifahren in den Libanon gereist. Ihre Tochter trauert
der Zeit von damals nach: "Schon die Generation meiner Kinder ist ja
groß geworden, ohne Araber wirklich zu kennen. Wir haben noch mit
ihnen zusammengelebt, haben zusammen gefeiert und geredet. Aber
heute? Es ist eben schwer, Menschen kennenzulernen, wenn man ihnen
als Soldat begegnet."
In gewisser Hinsicht setzt sich Ruth Dajan über den Lauf der Zeit
hinweg. Sie tut so, als sei sie stehen geblieben. Alle paar Wochen
setzt sie sich ins Auto, verlässt die Behaglichkeit von Ramat Aviv,
dem bürgerlichen Vorort von Tel Aviv, fädelt sich ein in die
Stadtautobahn und fährt in die Palästinensergebiete, zu Beduinen in
Nordisrael oder in der Negevwüste.
Ruth Dajan ist so etwas wie die Ombudsfrau für den Nahen Osten. Sie
ist für alles zuständig und für jeden da. "Alle kommen zu mir, weil
man ihnen gesagt hat: Geh zu Ruth!", sagt sie. Am Vortag hat ein
israelischer Araber angerufen, der die meisten ägyptischen
Wasserpfeifen in der Region verkauft.
» Mubarak! Die Leute glauben, ich hätte
einen direkten Draht zu den
Politikern. «
Ruth Dajan
Er sehe seine Einnahmen in Gefahr, weil ein Ägypter nun direkt nach
Israel liefere. Ob sie nicht mal mit Staatschef Hosni Mubarak reden
könne? "Mubarak!", sagt Ruth Dajan, lacht und klopft auf das Lenkrad
ihres Kleinwagens. "Die Leute glauben, ich hätte einen direkten
Draht zu den Politikern."
Dabei ist es ja vielmehr so, dass Ruth Dajan einen direkten Draht
hat zu Armee-Sprechern, Innenministeriumsangestellten und
Krankenhausärzten. In der vergangenen Woche ist sie mit ihrer
Haushälterin in ein Dorf im Westjordanland gefahren, um sich die
wunden Beine einer Palästinenserin anzuschauen. Die Wunden wurden
fotografiert, und schon am nächsten Tag saß Ruth Dajan im
Krankenhaus Tel Haschomer bei einem befreundeten Arzt.
Schlachten am Telefon
Er studierte die Krankenakte der Palästinenserin, konsultierte einen
Hautarzt-Kollegen, und am übernächsten Tag saß die Frau ihm
gegenüber. Dass sie Ramallah verlassen und nach Israel einreisen
durfte, verdankte sie der Hartnäckigkeit Ruth Dajans. Stundenlang
telefoniert sie der richtigen Person hinterher, bleibt in
Warteschleifen im Innenministerium, wird von unfreundlichen
Angestellten des Verteidigungsministeriums abgefertigt und
überwindet bürokratische Hürden innerhalb der Grenzschutzpolizei.
Vergangene Woche hat es Ruth Dajan innerhalb von zwei Stunden
geschafft, dass eine Beerdigungsgesellschaft aus Nablus im
Westjordanland, die an einem Checkpoint der Armee gestrandet war,
doch noch pünktlich zum Begräbnis erscheinen konnte.
An ihrem 91. Geburtstag vor ein paar Wochen war ihr Telefon
stundenlang besetzt. Man dachte, das seien alles Gratulanten. Als
dann endlich ein Freizeichen ertönte und Dajan abhob, erzählte sie,
dass sie seit morgens um sieben Uhr versuche, für eine Filmstudentin
aus Ramallah eine Ausreisegenehmigung für Stockholm zu erhalten. Und
ihr Geburtstag? Sei doch überhaupt nicht wichtig, sagte sie, wenn es
Menschen gebe, die ihren Wohnort nicht verlassen dürften.
Ein Büro besitzt Ruth Dajan nicht. Sie hat sich eines im Wohnzimmer
eingerichtet: Ein komfortabler Fernsehsessel, den sie zur
Kommandozentrale umfunktioniert hat. Neben dem Sessel steht ein
kleiner Tisch, auf dem Handy und Telefon liegen und viereckige weiße
Zettel, die im Laufe eines Tages vollgeschrieben werden.
Ihr Schatz ist ein pinkfarbenes Notizbuch, das ein Gummi
zusammenhält. In ihm stehen hunderte Telefonnummern. Würden die
Menschen, die in dem Buch aufgeführt sind, im Nahen Osten regieren,
hat Ruth Dajan einmal gesagt, "dann gäbe es hier längst Frieden".
Ihre 68 Jahre alte Tochter Jael überlegt einen Moment, als man sie
an einem Vormittag in ihrem Bürgermeisterbüro in Tel Aviv über die
Mutter befragt. Ihr Blick bleibt an einem Familienportrait hängen:
"Meine Mutter betreibt nicht die große Politik", sagt die Tochter
dann. "Es stört sie nicht, dass ihre Aktivitäten nur ein Tropfen im
Meer sind. Sie glaubt vielmehr, dass noch ein Tropfen und noch ein
Tropfen und noch ein Tropfen irgendwann einen See formen werden."
(SZ vom 9.4.2008/gal/odg)
Ressort: Ausland,
URL:
sueddeutsche.de/ausland/artikel/462/167977
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