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Ein nicht geschändeter Friedhof:
Der jüdische Friedhof in Feldberg/Mecklenburg (Feldberger Seenlandschaft)

Von Heide Kramer

Im August 1994 und September 1995 habe ich im Rahmen eines zeichnerischen Projektes in Feldberg/Mecklenburg (Feldberger Seenlandschaft) 18 Bleistiftzeichnungen erarbeitet. Ich bezog den jüdischen Friedhof in Feldberg mit sechs Motiven ein.

Zunächst entsteht der Eindruck, dass es in der mecklenburgischen Kleinstadt Feldberg kaum noch Hinweise auf das Leben jüdischer Bürger gibt. Wer hier jedoch gezielt nach den Spuren jüdischer Vergangenheit sucht, wird sie bald entdecken: Auf einer Anhöhe liegt hinter einer soliden Felsensteinmauer, etwas außerhalb der Stadt, östlich der Schule, eine gut erhaltene, ca. 20 mal 20 große jüdische Begräbnisstätte. Zu erkennen ist sie am dichten Fichtenbestand.

Im vorletzten Jahrhundert lebten im benachbarten Mirow und in Feldberg "22 Seelen in der 'landesherrlich bestätigten Juden-Gemeinde'", darunter 7 männlichen und 15 weiblichen Geschlechts (1892). Ein Jahr später (1893) gab es nach dem "Großherzoglichen Hof- und Staats-Handbuch" in Feldberg 13 jüdische Einwohner. Der Cantor und Religionslehrer war Abraham Philippson aus Feldberg.

1850 legte die jüdische Kaufmannsfamilie Philippson den jüdischen Friedhof in Feldberg an. Ein Großteil der Kaufmannsfamilie Philippson, die ein Textilwarenhaus besaß, wurde Opfer der Nazi-Verbrechen und nach Theresienstadt deportiert.

Der Friedhof wies ursprünglich 14 Grabsteine auf, wovon heute noch zwölf existent sind. Das älteste Grab stammt vermutlich von 1870. Das letzte Begräbnis vollzog sich 1959. Einige Inschriften sind in hebräischer, andere in lateinischer Schrift ausgeführt.

Während 1938 in der Pogromnacht im benachbarten Mirow der dortige jüdische Friedhof dem faschistischen Terror zum Opfer fiel, blieb der jüdische Friedhof in Feldberg dank des "Stahlhelms", einer Organisation ehemaliger Frontsoldaten, verschont und somit erhalten.

Häufig hinterlassen Besucher nach jüdischem Brauch als Zeichen der Andacht und Ehrfurcht kleine Steine auf den Grabsteinen.



Textbeitrag: ©Heide Kramer, Hannover, August 2007.
Bleistiftzeichnungen von ©Heide Kramer: "Der Jüdische Friedhof in Feldberg/Mecklenburg", September 1995, aus dem Zyklus "Feldberger Skizzen", August 1994 und September 1995.
Quelle:
©"Kiek Rin" - Amtliches Mitteilungsblatt des Amtes Feldberger Seenlandschaft und der Gemeinden Conow, Dolgen, Stadt Feldberg, Lichtenberg, Lüttenhagen, 1. Februar 1995.

hagalil.com 02-08-2007

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