Tagsüber wird das Gebäude ständig von Polizisten bewacht. Am Wochenende und
in den Nächten fährt jedoch nur ab und zu eine Patrouille vorbei. Es wird
angenommen, dass die Täter in den Mittagsstunden in das Gebäude eingebrochen
sind. Die Polizeistreife, die um 13 Uhr das Gebäude kontrollierte, entdeckte
die Schändung: Es wurden Hakenkreuze und Parolen wie "Sieg Heil", "Scheiß
Juden" und "Juden raus" an die Wände geschmiert. Außerdem wurde eine
Rauchbombe in das Gebäude geworfen. Der Rauchkörper kam nicht zur
Entzündung. Bisherigen Erkenntnissen zu Folge haben die Täter die
Räumlichkeit nicht betreten. |
Der GS des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stefan Kramer, übte Kritik
an den Berliner Behörden, die sich bisher geweigert haben, das Gebäude rund
um die Uhr bewachen zu lassen. "Es handelt sich hier um eine bekannte
jüdische Einrichtung. Ich hoffe, dass unserer Bitte, die Bewachung zu
verschärfen, jetzt nachgekommen werden wird."
Rabbiner Jehuda Teichtel, der Habad-Vertreter in Berlin: "Wir werden den
Kindergarten und die Schule auch weiter dort betreiben, und auf die
Finsternis mit Licht antworten." Gerade an diesem Wochenende hatte die
Chabad-Gemeinde eine neue Torarolle erhalten, gespendet von Sascha Gaydamak,
dem Sohn des Milliardärs Arkadi Gaydamak.
Eckhard Körting, Innensenator von Berlin, brachte seine
Erschütterung über den Vorfall zum Ausdruck und sagte, die Tatsache, dass
ein Kindergarten angegriffen wurde, weise auf besondere Gemeinheit hin. "Wir
werden alles tun, um das Gebäude zu schützen und die Täter zu fassen."
Der Polizeiliche Staatsschutz hat den Fall übernommen und ermittelt unter
anderem wegen versuchter Brandstiftung, Volksverhetzung und
Sachbeschädigung. Hinweise auf die Täter gibt es derzeit nicht. Zeugen, die
verdächtige Wahrnehmungen am Tatort oder in dessen Nähe gemacht haben,
bittet die Polizei sich zu melden. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle
entgegen.
Offener Brief:
Brandanschlag auf
jüdische Kindertagesstätte
Ein betroffener Vater schreibt an den Berliner Innensenator, es sei nicht
hinnehmbar, dass in der Öffentlichkeit laufend ein unzutreffendes Bild von
der Sicherheitslage gezeichnet wird, das die Probleme und Bedrohungen
verharmlost und letztendlich in einer Gefährdung von Leib und Leben
mündet... (Diskussion
/ Kommentare)...
Zum Anschlag auf jüdisches Bildungszentrum:
Gesellschaftliche
Reaktionen
Wir sind erstaunt und beunruhigt, dass es bislang so
wenig öffentliche Reaktionen auf diesen Anschlag gegeben hat...
Berlin:
Toleranz- und Solidaritätsgebet
Anlässlich des versuchten Brandanschlages und der antisemitischen
Schmierereien auf den Jüdischen Kindergarten wird am 1. März 2007 in der
Synagoge Jüdisches Bildungszentrum in Berlin-Wilmersdorf ein Toleranz- und
Solidaritätsgebet gehalten...
Israelische Botschaft
verurteilt Anschlag auf jüdische Kita"
hagalil.com/01/de/Antisemitismus-529 |