Ewig gestriges
Gedankengut:
Österreich in den Händen der Freimaurer?
Von
Karl Pfeifer
Die Nationalsozialisten und ihr treuer Verbündeter Hadj Amin
el Husseini sahen die Freimaurer als judenhörig an. Mag. Ewald Stadler
hingegen unterstellt den Freimaurern, "eine Zivilreligion mit dem Holocaust
als Zentrum aufzubauen." Stadler, der noch die Position eines Volksanwaltes
bekleidet und demnächst für die FPÖ ins Parlament wechseln soll, hielt
folgend der Einladung des 'Initiativkreis katholischer Laien und Priester in
Wien, Niederösterreich und Burgenland' am 23. September 2006 einen Vortrag,
über den die Website kreuz.net in ihrer Ausgabe vom 2. Oktober 2006
berichtet, "Die Freimaurer akzeptieren den Staat nur, wenn sie ihn
beherrschen. Das gilt auch für die Justiz."
"Stadler berichtete ferner, daß gegen einen seiner Mitarbeiter [vermutlich
Gerhard Staudinger K.P.] wegen Mitgliedschaft in einem verbotenem
Dichterverein ermittelt wurde. Ein ehemaliger SPÖ-Abgeordneter [vermutlich
Dr. Stephan Tull K.P.] und Hochgradfreimaurer habe Stadler jede Woche genau
sagen können, wo der Akt liege und wann man welches Dokument einbringen
müsse, um ihn für immer zu schließen: "So geschah es." So weit Stadler.
Mit
Bescheid der Sicherheitsdirektion für das Bundesland Oberösterreich vom 23.
Dezember 1998 wurde der "Verein Dichterstein Offenhausen" wegen Verstoßes
gegen § 3 des Verbotsgesetzes (NS-Wiederbetätigung) aufgelöst. DDr. Stephan
Tull aus Vöcklabruck brachte gegen diesen Bescheid Berufung ein, die
schließlich am 5. Juli 1999 mit einem Bescheid des Bundesministeriums für
Inneres/Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit abgewiesen wurde.
Der
Volksanwalt zeigt aber in seinem Vortrag auf, dass die Justiz doch nicht in
den Händen der Freimaurer ist, und das diese aufgrund "nationaler"
Intervention auch ein Verfahren gegen einen seiner Mitarbeiter eingestellt
hat. Ob die österreichische Justiz diesen Skandal untersuchen wird, bleibt
abzuwarten.
Der
Volksanwalt weiß Erstaunliches zu berichten: "Stadler erklärte, daß die EU
das wichtigste Instrument der freimaurerischen Politik sei – ihr Motor und
Wirkhebel. Die Symbolik der EU sei vom blau der Flagge bis zu den zwölf
Sternen eindeutig freimaurerisch."
Die
Nazi erklärten dazu explizit:
"Die Freimaurerei, als typisch jüdische: Organisation zur Verdummung der
Nichtjuden begründet, verwendet in ihrem Abzeichen und Wappen getreu ihrer
Verbundenheit mit der jüdischen Überlieferung den gleichen Judenstern."
"Der Davidstern - das Zeichen jüdischer Unduldsamkeit" Die Judenfrage
Seite 176ff, 25. September 1941
Mit
seinem Exkurs in die Geschichte will Stadler den Eindruck erwecken, hinter
allen Geschehnissen der modernen Geschichte stünden die Freimaurer:
"Revolution gegen nicht kontrollierte Staaten
Generell würden sich die Freimaurer und ihre Parteien gegen jede staatliche
Autorität stellen, bis diese unter maurerische Kontrolle gebracht sei.
Der italienische Rebellenführer und Kirchenhasser Giuseppe Garibaldi (†
1882) sei ebenso ein bekannter Hochgradfreimaurer gewesen wie der Begründer
der laizistischen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk († 1938).
Istanbul sei – neben London und Paris – nicht umsonst ein entscheidendes
Zentrum der Freimaurerei: ein weiterer Grund, die Türkei in die EU zu
holen."
Die
gleiche Wahnidee verfolgte bereits 1943 der langjährige Führer der
Palästinenser:
"Die Juden im Osmanischen Reich - sowohl diejenigen, die nach außen hin
Mohammedaner waren, die sogenannten "Dönme", als auch diejenigen, die
jüdisch blieben - waren die hauptsächlichsten Triebkräfte für die Zerstörung
des Reichs des islamischen Kalifats. In den Finanzkreisen, in der Presse, in
der Propaganda, in der Politik und durch die ihnen hörigen Freimaurerlogen
versuchen sie weiter, ihren Einfluß bei jeder Gelegenheit und auf jede Art
auszuüben."
Berliner Rede von Mufti Hadj Amin el Husseini zum Jahrestag der
Balfour-Erklärung, 2.11.1943 (Übersetzung, Quelle: PArchAAB, R 27327, Bl.
297878-297886; BArchB, NS 19/2637, Bl. 24-28)
In
seinem krausen Vortrag vergaß Stadler nicht zu erwähnen, "auch in Österreich
[ist] die Liste der Verstrickungen und Überschneidungen zwischen
österreichischen Politikern und Logenbrüdern sehr lange. Von den
Spitzenkandidaten der österreichischen Parteien sei nur der Vorsitzende der
Grünen, der russischstämmige Alexander van der Bellen, ein Logenmitglied.
[Interessant, dass der deutschnationale Stadler eine baltendeutsche Familie
russifiziert K.P.]
Ganz
im Sinne einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung meint Stadler: "Die
Maurer seien gegenwärtig damit beschäftigt, eine Zivilreligion mit dem
Holocaust als Zentrum aufzubauen. Ein weiterer Götze sei der Markt. Die
Zivilreligion erlaube jedem, zu glauben, was er wolle – sofern die neue
Zivilreligion nicht angetastet werde. Die Freimaurer hätten es zustande
gebracht, ihr Gedankengut überall zu verbreiten. Es sei eine
Zeitgeistrealität entstanden: "Vor der knien sie alle.""
Nichts Neues unter der Sonne Mitteleuropas. Am Nachmittag des 3. Oktober
1941 sprach Hitler auf einer von Goebbels zusammengestellten
"Volkskundgebung" im Sportpalast anläßlich der Eröffnung des
Kriegswinterhilfswerks. Nach lügenhaften Erklärungen über den bisherigen
Kriegsverlauf erging er sich in den kühnsten Prophezeiungen über die neue
"Offensive in gigantischem Ausmaß" und behauptete u.a.:
"Die
Verschwörung von Demokraten, Juden und Freimaurern hat es damals vor zwei
Jahren fertiggebracht, zunächst Europa in den Krieg zu stürzen. Es mußten
die Waffen entscheiden. [...] was immer das internationale Weltjudentum und
seine demokratischen Helfershelfer zusammenlügen, die historische Tatsache
werden sie nicht ändern, und diese historische Tatsache ist, daß nicht die
Engländer in Deutschland stehen, daß nicht die anderen Staaten etwa Berlin
erobert haben, [...]"
Völkischer Beobachter Nr. 278 5.10.1941
Mag.
Ewald Stadler vertritt ein ewig gestriges Gedankengut. Dass ein Mann dieses
Kalibers einer der höchsten Würdenträger der Republik Österreich werden
konnte, wirft kein schmeichelhaftes Licht auf das Land und auf die
Gesellschaft, die sich lange rühmte erstes Opfer des Nationalsozialismus
gewesen zu sein. |