Israels Militär gesteht erstmals:
Einsatz von Phosphor Von
Ulrich W. Sahm, Jerusalem Der israelische
Militärsprecher hat auf Anfrage, nach mehrstündiger Prüfung, erstmals
eingestanden, "Phosphor-Munition" in unterschiedlichen Formen während des
"Konflikts mit der Hisbollah im Libanon" eingesetzt zu haben, so die
Formulierung in der englischen Übersetzung. In der Hebräischen Version der
offiziellen Antwort heißt es: "Krieg gegen Hisbollah", was als Anerkennung
der Hisbollah als staatliche Einheit gewertet werden könnte.
Der Militärsprecher sagte weiter, dass die Phosphor-Munition im "offenen
Gelände gegen militärische Ziele" eingesetzt worden sei. Gefragt, was diese
Formulierung bedeute, ob die Hisbollah-Miliz schon als "Militär" betrachtet
werde, sagte der Sprecher: "Nein, gemeint ist nur, dass diese Munition nicht
gegen zivile Ziele verwendet worden sei." Weiter diktierte er aus der
vorformulierten offiziellen Reaktion, dass das "öffentliche internationale
Recht" die Verwendung von Phosphor nicht verbiete und dass die israelische
Armee Phosphor-Munition "entsprechend den Regeln des öffentlichen
internationalen Rechts" eingesetzt habe.
Der Sprecher konnte nicht beantworten, wo und wann Phosphor eingesetzt
worden sei, als Bomben oder als Artilleriegranaten und zu welchem Zweck.
Ebenso wusste er nicht, welche Regeln für den Einsatz von Phosphor gemäß dem
"öffentlichen internationalen Recht" gelten, an die sich angeblich die
israelische Armee gehalten habe.
Der Sprecher versprach, diese Fragen erneut an die "höheren Stellen"
weiterzuleiten. Mit einer Antwort rechnete er allerdings erst "ein einigen
Stunden oder Tagen". |