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Keine Entschuldigung:
Olmert wollte Merkel nur stärken

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem

Die "Entschuldigung" des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert für die militärischen Vorfälle zwischen deutschen Hubschraubern und dem Spionageschiff Alster sowie israelischen Kampfflugzeugen in der vergangenen Woche war keine Entschuldigung und kein Schuldbekenntnis Israels. Gegenüber CDU/CSU Fraktionschef Volker Kauder hatte sich Olmert für die "Missverständnisse" entschuldigt, was auch nicht als Eingeständnis eigenen Fehlverhaltens gewertet werden kann.

Das Telefongespräch von Jerusalem nach Berlin sollte nur dazu dienen, Kanzlerin Angela Merkel innenpolitisch zu stärken. Olmert telefonierte mit Merkel nach einer Absprache mit Verteidigungsminister Amir Peretz. Der Inhalt des Gesprächs wurde von der israelischen Regierung mit ungewöhnlich vielen Details öffentlich gemacht.

In der Verlautbarung hatte es geheißen, dass Olmert die Vorfälle "bedauert", nicht aber, dass er sich dafür entschuldigt. Ebenso wiederholte Olmert in dem Gespräch, wie wichtig ihm der deutsche Beitrag bei der UNIFIL sei.

Aus "Kreisen im Ministerpräsidentenamt", so die Zeitung Haaretz, heißt es jetzt deutlicher, dass Olmert keineswegs von einem israelischen Fehlverhalten geredet habe. Deshalb könne auch nicht von einer Entschuldigung die Rede sein. Er habe Merkel gebeten, die deutschen Truppen aus Libanon nicht zurückzuziehen, obgleich Deutschland gar keinen Truppenabzug angekündigt hatte. Allerdings wusste Olmert von erheblicher Kritik, vor Allem der oppositionellen FDP gegen den Einsatz der Marine vor der Küste des Libanon. Die hat am Sonntag erneut der in Israel weilende Generalsekretär der FDP, Dirk Niebel, im Gespräch mit diesem Korrespondenten verdeutlicht.

Gemäß Angaben dieser "Kreise im Ministerpräsidentenamt" habe Verteidigungsminister Peretz von den Vorfällen erst aus der Presse erfahren, nachdem sie in Deutschland berichtet wurden. Das könnte die langsamen und teilweise widersprüchlichen Reaktionen des israelischen Militärsprechers erklären, dem von deutscher Seite Lüge und Desinformation vorgeworfen worden war.

Erst nach Erkundigungen des Ministerpräsidentenamtes bei der Armee sei klar geworden, dass sich israelische Kampfflugzeuge zweimal deutschen Hubschraubern genähert hätten, um sie zu identifizieren. Zu dem Vorfall mit der "Alster" heißt es, dass das deutsche Aufklärungsschiff in ein allgemein bekanntes Manövergebiet der israelischen Luftwaffe über internationalen Gewässern vor der Küste Israels gefahren sei. Die deutschen Nachrichtensammler an Bord der Alster - die nicht zu dem offiziellen UNIFIL-Kontingent gehört und von deren Präsenz im östlichen Mittelmeer die Israelis angeblich nichts wussten - hätten irrtümlich geglaubt, dass die zu Übungszwecken abgeschossenen Leuchtraketen ihnen gegolten hätten.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministers sagte auf Anfrage, dass die Bundeswehr "nicht ständig die Position unserer Schiffe" (den Israelis) durchgebe. Weiter meinte er, dass die "als sehr effizient bekannte israelische Armee" doch eigentlich das deutsche Aufklärungsschiff Alster von Bildern her hätte kennen müssen. Der deutsche Sprecher sagte allerdings auch: "Wir haben niemals behauptet, dass die Alster unter Beschuss standen." Das Abschießen von Leuchtraketen, was die Israelis durchaus im Rahmen ihrer Flugübungen bestätigen, sei "schlechtes Benehmen", sagte der deutsche Sprecher.

Israel dementiert weiterhin, dass bei der Gelegenheit Schüsse aus Bordkanonen der F-16 Kampfflugzeuge abgegeben worden seien, was die Bundesmarine angeblich mit Aufnahmen ihrer Zeiss-Objektive an Bord der Alster "beweisen" könne. Israelische Militärs sagten dazu: "Jeder kann sich unserem Manövergebiet nähern und Filmen, wie wir von morgens um sechs bis in die Nacht hinein in diesem Gebiet Übungsflüge machen und dabei auch Leuchtraketen abschießen." Beide Seiten behaupten jetzt, entsprechende gefilmte Beweise ihrer Darstellung zu besitzen. Aber beide erklärten, dass die Filme nicht öffentlich gemacht werden sollten.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

hagalil.com 30-10-2006

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