2. - 4. November 2006:
Arzenu Seminar in Berlin
"Man hat bisweilen draußen und drinnen gespottet über den
Gedanken des freien jüdischen Hauses im Lande der Väter; aber er hat doch,
wenigstens, den großen Zug, und es wäre ein großer Tag, wenn die Stätte
entstünde, welche suchende Körper und suchende Seelen aufnehmen will. Ja,
mag das jüdische Dasein sich in ihm betonen wie immer – wenn es nur eben ein
großer Gedanke, der aus dem Engen und Kleinlichen herauszuführen vermag, um
eine Zukunft zu zeigen. Wir brauchen ihn, um unseres Lebens und unseres
Weiterlebens willen."
Rabbiner Leo Baeck in Martin Bubers Zeitschrift "Der Jude" 1917/18
Zum ersten Mal organisiert arzenu Deutschland ein
Seminar für Jüdinnen und Juden, die einen tieferen Einblick in die Idee des
progressiven Zionismus gewinnen möchten.
Aus Anlass des 50. Todestages von Leo Baeck widmet sich das Seminar dabei
besonders der Sichtweise des für das liberale Judentum in Deutschland so
wichtigen Rabbiners. Welches Verhältnis hatte Baeck zu der zionistischen
Idee, welche Rolle spielte "Eretz Israel" in seinem Denken, und welches Erbe
hat er uns hinterlassen?
Das Seminar findet in einem Tagungszentrum im Herzen von Berlin statt. Im
Teilnahmebeitrag sind die Übernachtungen mit Halbpension (vegetarisch) und
Tagungsgetränke enthalten. Wir bieten Workshops und Vorträge, viel Platz zum
Gedankenaustausch und gemeinsamen Lernen.
Eröffnungsvortrag
Ernst Ludwig Ehrlich
Leo Baeck: Leben, Werk und Wirkung
Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Ludwig Ehrlich, 1921 in Berlin geboren,
studierte nach dem Abitur von 1940 bis 1942 an der Hochschule für die
Wissenschaft des Judentums bei Rabbiner Leo Baeck. Nach Schließung der
Hochschule durch die Nazis und Zwangsarbeit von 1942 bis 1943 gelang ihm die
Flucht in die Schweiz, deren Staatsbürger er
noch heute ist. Dort promovierte Ernst Ludwig Ehrlich 1950 mit der Arbeit
"Der Traum im alten Testament".
Weitere Referenten:
Orly Erez-Likhovsky
Die Anwältin des IRAC - Religious Action Center of Reform Judaism (Israel)
wird die Arbeit des IRAC vorstellen.
Dalia S. Marx
Rabbinerin Dr. Dalia S. Marx ist Dozentin am Hebrew Union Colleg in
Jerusalem hält einen Workshop zum Thema "Progressives Judentum , Liturgie
und Zionismus".
Jakob Walbe
Madrich bei Jung und Jüdisch Junior/Netzer. Jakob Walbe war für ein Jahr im
Rahmen des Edgar-Programmes in Israel. Er wird des Programm vorstellen und
von seinen Erfahrungen in Israel berichten.
Konstantin Pal
Rabbinerstudent am Abraham-Geiger-Kolleg. In seinem Workshop werden
Einschübe zum israelischen Unabhängigkeitstag in einigen Gebetbüchern näher
betrachtet.
Hartmut G. Bomhoff
Mitarbeiter des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam,
Projektleiter des von B'nai B'rith Europe initiierten jüdischen Kulturforums
MAKOR in Bratislava und Journalist. Hartmut G. Bomhoff wird sich der Frage
"Welche Rolle spielte Eretz Israel in Leo Baecks Leben und Werk".
Ein Vertreter der Jewish Agency ist ebenfalls eingeladen.
Anmeldeinformationen und Weiteres:
www.arzenu.de
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