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Deutsche Truppen:
Widersprüchliches Vorgehen des Libanon

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem

Das libanesische Kabinett hat am Montag zugestimmt, über die UNO eine formelle Bitte an Berlin zu schicken, Truppen zur Küstenüberwachung des Libanon zu schicken, "um die Auslieferung von Waffen an die Hisbollah zu verhindern", so die angesehene Beiruter Zeitung "Daily Star". Der Beschluss kam trotz Einwänden der beiden Hisbollah-Minister im Kabinett zustande. "Das waren keine Einwände, sondern eine zivilisierte Art, ihre Meinung zu äußern", beschrieb Ministerpräsident Fouad Siniora das Verhalten der Hisbollah-Minister.

Weiter heißt es in dem Bericht der libanesischen Zeitung, dass Deutschland sich weigere, Bodentruppen in den Libanon zu schicken.

Das Kabinett habe auch beschlossen, das libanesische Militär zu beauftragen, die ersten sechs Meilen der 12 Meilen breiten Nationalgewässer entland der Küste zu überwachen, um den Schmuggel illegaler Waffen in den Libanon zu verhindern. Die übrigen sechs Meilen nationaler Gewässer sollten von den "internationalen Truppen" überwacht werden, wobei die Bundesmarine eine Hauptrolle spielen soll.

Dieser Beschluss bedeutet, dass die Bundesmarine gar keinen direkten Kontakt mit der Küste des Libanon haben würde und dass potentielle Waffenschmuggler den gut ausgerüsteten Fregatten der europäischen Mächte ganz legal ausweichen könnten, solange sie mit ihren Schiffen in dem rund zehn Kilometer Streifen zwischen Strand und internationalen Gewässern kreuzen. Dort soll nur die libanesische Marine mit ihren veralteten Booten die Kontrolle übernehmen.

Ein namentlich nicht genannter "Mitarbeiter" des libanesischen Ministerpräsidenten Siniora soll behauptet haben, dass die Einladung an die deutsche Regierung, im Rahmen der UNO-Resolution 1701 Truppen in den Libanon zu schicken, erst dann abgeschickt werde, sowie Israel seine See- Luft- und Landblockade gegen Libanon aufgehoben habe. Diese Bedingung klingt unlogisch, da sie nicht in dem Kabinettsbeschluss enthalten ist und zudem Israel eine Aufhebung der Blockade und den Rückzug seiner Truppen aus Libanon erst vollziehen werde, sowie die neue verstärkte UNIFIL-Truppe bereit stehe, diese Aufgaben der Israelis im Rahmen der UNO-Resolution 1701 zu übernehmen. Premier Siniora schon am Montag Abend die Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonisch über den Beschluss seiner Regierung informiert und deutsche Stellen bestätigten den Anruf.

Die israelische Blockade wird ohnehin eher locker gehandhabt. In Koordination mit der israelischen Armee konnten schon auf dem Höhepunkt des Krieges Schiffe des IKRK, europäische Kriegsschiffe und Schiffe mit Gütern für den Wiederaufbau in Tyros und Beirut anlegen, um die Ausländer aus Libanon zu evakuieren oder Waren und Militärfahrzeuge in den Libanon zu bringen. Alle arabischen Minister konnten zu einer Sitzung nach Beirut reisen. Einige kamen per Flugzeug, andere auf dem Landweg von Damaskus. Ägyptischen und jordanischen Flugzeugen wird "fast automatisch" von den Israelis die Landegenehmigung erteilt. Die Fluggesellschaft von Qatar behauptete am Montag, die israelische Blockade mit einer angeblich ungenehmigten Landung in Beirut "durchbrochen" zu haben. Aber die Israelis erklärten, der Passagiermaschine eine Genehmigung erteilt zu haben. Da hier Aussage gegen Aussage steht, ist unklar, ob Qatar sich zum Held der arabischen Welt aufspielen wollte, oder aber ob Israel im Nachhinein den Flug duldete, weil es keinen Ärger mit jenem Emirat auslösen wollte, wo es sogar eine israelische diplomatische Repräsentanz gibt, allerdings mit israelischen Diplomaten im Besitz eines nicht-israelischen Zweitpasses.

Derweil macht in Israel ein angeblicher Boykott europäischer Staaten gegen Israel Schlagzeilen. Auch "befreundete Länder wie Deutschland und Italien" hätten Zwischenlandungen von gecharterten Transportmaschinen der EL AL mit Militärnachschub an Bord verweigert. Nach Angaben des Vorsitzenden der Pilotenvereinigung von EL AL verhinderten diese Länder Zwischenlandungen zwecks Auftanken. Das israelische Außenministerium konnte "nicht bestätigen", El AL wollte sich "nicht äußern", die deutsche Botschaft wusste davon "nur aus den israelischen Medien".

Die Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums Rachel Naidek-Aschkenasi erklärte auf Anfrage: "Während des Krieges war das problematisch, aber wir fanden Lösungen über Ausweichflughäfen. In manchen Fällen flogen die Maschinen mit geringerer Ladung, weil sie mehr Benzin für den Direktflug mitnehmen mussten." Sie fügte hinzu: "Deutschland war gar nicht betroffen, weil wir gar nicht um einen Auftankstop in Deutschland gebeten hatten. Aber wir sind sicher, dass die Deutschen uns eine Genehmigung erteilt hätten." Jetzt nach dem Krieg sei die Angelegenheit "unproblematisch", weil keine Dringlichkeit mehr bestehe, frische Munition von den USA nach Israel zu befördern.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

hagalil.com 06-09-2006

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