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Mit 76-jähriger Verspätung:
Herzls letzter Wille

Von Andrea Livnat

Am Wochenende gab es eine Meldung in den israelischen Zeitungen, die keinen Widerhall in europäischen Medien fand, obwohl sie von einer Aufsehen erregenden Entwicklung berichten. 102 Jahre nach seinem Tod wird Theodor Herzls letzter Wille erfüllt. Die israelische Regierung konnte sich endlich dazu durchringen, die Gebeine seiner Kinder nach Israel zu überführen. Damit findet ein seit der Staatsgründung Israels andauernder Konflikt um die Legitimität einer solchen Überführung sein Ende.

Herzls Tochter Pauline starb 1930 nach jahrelangen Krankenhaus- und Nervenheilanstaltsaufenthalten mit knapp 40 an den Folgen ihres Herzleidens und ihrer Morphium-Abhängigkeit. Ihr Bruder Hans nahm sich darauf hin das Leben, die beiden wurden gemeinsam in Bordeaux beerdigt. Herzls jüngste Tochter Trude war manisch depressiv und immer wieder in Heilanstalten untergebracht. 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie starb. Trudes Sohn Stephan Theodor Neumann, Herzls letzter unmittelbarer Nachkomme, ging in England zur Schule und kämpfte für die britische Armee im Zweiten Weltkrieg. 1945 besuchte er Palästina und nahm danach eine Stelle in Washington an. Im November 1946 nahm er sich dort das Leben.


Herzl mit seinen Kindern im Arbeitszimmer

Das Schicksal von Theodor Herzls Kindern wurde von der Zionistischen Organisation bewusst ignoriert und verschwiegen, genauso wie Herzls testamentarischer Wunsch, seine Kinder mögen neben ihm beerdigt werden. So blieb die Geschichte von Herzls Kindern weitgehend unbekannt, es gab lediglich einige wenige Publikationen, die das Schicksal von Pauline, Hans und Trude beschrieben. Als 1977 der damals noch am Anfang seiner Karriere stehende Jaron London in der populären Fernsehsendung "Alei Koteret" über Herzls Kinder sprach, brach er damit ein Tabu und veranlasste beispielsweise die deutschsprachig Zeitung "Israel Nachrichten" dazu, ihn dafür zu beschuldigen, "die Gestalt Herzls gründlich beschädigt zu haben". "Es ist jedenfalls nicht angebracht, dass Zustände, welche man jahrzehntelang geheimgehalten hatte, plötzlich in sensationeller Weise dem breiten Publikum enthüllt wurden", urteilte Alice Schwarz in einer TV-Kritik.

Tatsächlich sollte es noch sehr lange dauern, bis das Thema wieder Eingang in die Medien fand und schließlich auch an die Zionistische Organisation herangetragen wurde. Haaretz veröffentlichte im April 2001 einen Artikel mit der provokativen, auf Herzls berühmten Slogan anspielenden Überschrift: "If you will it, it can turn into a nightmare". Der Artikel präsentierte die Forschung des Historikers Ariel Feldstein, der behauptete, dass gemeinsame Interessen der Zionistischen Organisation und religiösen Kreisen in Palästina die Überführung von Herzls Kindern verhindert haben. Feldstein fand geheim gehaltene Dokumente im Central Zionist Archive, die belegen, dass die Zionistische Bewegung und der Staat Israel kein Interesse daran hatten, den "Propheten des Staates" Herzl mit dem Schicksal seiner Kinder in Verbindung zu bringen.


Theodor Herzls Grab am Herzlberg, Jerusalem
© haGalil.com

Nach Erscheinen des Artikels in Haaretz 2001, bat die Zeitung bei der Zionistischen Organisation um Stellungnahme. Der Vorsitzende des Sochnuth, Sallai Meridor, versprach daraufhin, in dieser Sache tätig zu werden. Zur Eröffnung des 34. Zionistenkongresses im Sommer 2002 wurde nochmals nachgehakt, von Seite der Regierung ließ Minister Dani Naveh verlauten, die Sache sei in Bearbeitung. Immer wieder wurde die Sache seitdem aufgeschoben, doch Feldstein ließ nicht locker, sorgte dafür, dass das Anliegen Scharon vorgetragen wurde und schließlich dessen Nachfolger Olmert.

Nächste Woche ist es soweit, nach 102 Jahren wird Herzls letzter Wille erfüllt, 76 Jahre nach dem Tod von Hans und Pauline. An Trude wird ein Gedenkstein erinnern. Ein unrühmliches Kapitel der Zionistischen Bewegung findet damit einen Abschluss, der Legende Herzl wird dadurch sicher kein Schaden zugefügt.


Um diesen Platz am Herzlberg sind die Gräber von Herzls Eltern und seiner Schwester Pauline,
sowie anderer zionistischer Persönlichkeiten angeordnet

http://www.zionismus.info/

Theodor Herzl
(Benjamin S'ew Herzl)
[Selbstbiographie]
[
Eröffnungsrede zum ersten Kongreß]

Theodor Herzl
(Benjamin S'ew Herzl)

Der Judenstaat
Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage
[Deutsches Original]
Vorrede
Einleitung Allgemeiner Teil Die Jewish Company Ortsgruppen Society of Jews und Judenstaat Schlußwort
[Hebräische Übersetzung]
Erschienen im Jahre 1896,
von Theodor Herzl, Doktor der Rechte
Berlin und Wien, M. Breitenstein's Verlags-Buchhandlung, Wien, IX

Theodor Herzl
(Benjamin S'ew Herzl)
Altneuland
[Erstes Buch - Ein gebildeter und verzweifelter junger Mann] [Zweites Buch -
Haifa 1923] [Drittes Buch - Das blühende Land] [Viertes Buch - Pesach] [Fünftes Buch - Jerusalem]
Im Jahre 1902, zwei Jahre vor seinem viel zu frühen Tod, sorgte Theodor (Binjamin S'ew) Herzl mit dem Erscheinen eines "utopischen Romans" für eine Überraschung. In der Einleitung schrieb er "Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen". Schon wenige Monate später erschien das Buch auch auf hebräisch. Der Titel: "Tel-Awiw".

Herzl und die Araber Palästinas:
Mythos und Gegenmythos
Der konventionellen zionistischen Geschichtsschreibung entsprechend, machte sich Herzl wenig Gedanken um Araber, was er aber über sie zu sagen hatte zeigte sich in freundlichem und fortschrittlichem, obgleich paternalistischem Ton. Kritiker des Zionismus behaupten dagegen, dass dem Mangel an Äußerungen Herzls zu Arabern eine Verschwörung zum Stillschweigen zugrunde liegt, da er angeblich bereits 1895 die Vertreibung der Palästinenser plante, auch wenn er diesen dunklen Plan nur seinem Tagebuch anvertraute...

Julius H. Schoeps:
Zionismus oder der Kampf um die nationale Wiedergeburt

Mit seiner unter dem Eindruck der Dreyfus-Affäre 1895 niedergeschriebenen Broschüre "Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage" schuf der weithin unbekannte Journalist Theodor Herzl die Programmschrift der zionistischen Bewegung...

hagalil.com 17-09-2006

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