antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Bilanz:
Sechs Jahre "El Aksa Intifada"

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem

Der zweite palästinensische Aufstand, die sogenannte El Aksa Intifada, ist vor sechs Jahren an einem Freitag nach dem Mittagsgebet auf dem Jerusalemer Tempelberg ausgebrochen. Als Auslöser gilt der provokative Besuch des damaligen israelischen Oppositionschefs Ariel Scharon auf dem Tempelberg am 28. September 2000. Doch ohne monatelange Vorbereitungen unter der Leitung Palästinenserführers Marwan Bargouti, wäre der Aufstand vermutlich nicht so schnell und umfassend zu einem sechs Jahre andauernden Kleinkrieg ausgeartet.

Betzelem, eine israelische Menschenrechtsorganisation, und PHRMG (Palestinian Human Rights Monitoring Group), ihr palästinensisches Pendant, haben aus Anlass dieses Jahrestages Bilanz gezogen und die Toten auf beiden Seiten gezählt. Laut Betzelem seien 3774 Palästinenser von Israelis getötet worden, die meisten von Sicherheitskräften und 41 von "israelischen Zivilisten". Etwa die Hälfte (1812) der getöteten Palästinenser seien nicht an den Kampfhandlungen beteiligt gewesen.

Laut Betzelem hätten Palästinenser 697 israelische Zivilisten getötet und 314 Angehörige der israelischen Streitkräfte. Betzelem führt nicht an, ob sich die israelischen Zivilisten, von denen die Meisten durch Selbstmordattentäter in Bussen und Restaurants oder auf Marktplätzen getötet worden sind, an Kampfhandlungen beteiligten.

Die palästinensische Menschenrechtorganisation, deren Angaben ebenso wie die von Betzelem als sehr zuverlässig gelten, verfügt über ganz andere Zahlen. So seien 2970 Palästinenser von den israelischen Streitkräften getötet worden, fast 800 weniger als Betzelem angibt. Auch die Zahl der von "Siedlern", also "israelischen Zivilisten", getöteten Palästinensern liegt mit 36 niedriger als bei Betzelem. 96 Palästinenser seien an Straßensperren gestorben, wobei nicht immer nachgewiesen werden konnte, ob ein Kranker ohne die Sperre überlebt hätte.

PHRMG hat sehr genau die palästinensischen Opfer bei internen Streitigkeiten registriert. So seien 663 Palästinenser von ihren eigenen Landsleuten getötet worden, darunter 442 Zivilisten, die von Extremisten erschossen wurden und 8 Gefangene in Gefängnissen. Die Polizei erschoss 28 Palästinenser. Ebenso wurden 20 sogenannte Ehrenmorde gezählt. 121 Palästinenser wurden als "Kollaborateure" verdächtigt und auf der Straße vom Mob hingerichtet wurden. Drei wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.

So entspricht die Zahl der Palästinenser, die von Palästinensern getötet wurden fast der Zahl der israelischen Zivilisten, die palästinensischen Attacken zum Opfer fielen.

Die palästinensische Menschenrechtsorganisation hat auch 78 Fälle von Entführungen von Palästinensern oder Ausländern gezählt.

Zu den israelischen und palästinensischen Toten kommen noch 53 von Palästinensern getötete Ausländer hinzu.

Das israelische Außenministerium führt mit 1,123 israelischen Toten etwa hundert mehr getötete Israelis an als Betzelem. Aber auch offizielle palästinensische Angaben, etwa des palästinensischen Roten Halbmonds weichen teilweise erheblich von den Zahlen ab, die die beiden Menschenrechtsorganisationen als Bilanz veröffentlicht haben.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

Zahlen und Statistiken:
Bilanz der Intifada
Die Intifada, wörtlich "Abschütteln", war ein "Aufstand der Palästinenser gegen die Besatzung", ein "Freiheitskampf für Unabhängigkeit" oder der Versuch, "mit Gewalt politische Ziele durchzusetzen"...

Fünf Jahre:
Die Intifada - ein Krieg in Phasen
Die seit fünf Jahren tobende Intifada wird oft nur mit Begriffen wie "Kreislauf der Gewalt" oder "Eskalation" beschrieben. Tatsächlich bestand sie aus sehr unterschiedlichen Phasen...

hagalil.com 30-09-2006

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved