Für
all jene unter uns, die dieser Tage deprimiert herumlaufen, bringt ein
(etwas polemischer) Leitartikel in Jedioth achronoth ein paar
Binsenweisheiten in Erinnerung:
Es ist wichtig, zu wissen, dass es in der jetzigen Lage noch besser
ist, in Haifa im Bunker zu sitzen, als in einer Wohnung mit fünf
Windrichtungen in Beirut.
Es ist auch noch immer besser, ein Flüchtling aus Nahariya am Strand von
Nizzanim zu sein, als ein libanesischer Flüchtling aus Ayta-A-Shaab in
Sidon.
War das Leben der meisten Libanesen schon immer schwer, dann ist es jetzt
unerträglich. Dennoch - bei uns sind Tränen und Mitgefühl für die Libanesen
weitgehend versiegt. Es stimmt, dass viele von ihnen die Hizbollah
verabscheuen und sie, genauso wie wir, loswerden wollen. Es stimmt aber
auch, dass sie jahrelang keinen Finger gerührt haben, um diesen Fluch von
der Schwelle ihres Hauses zu entfernen.
Sie haben keine Kraft?
Kleinere und schwächere Völker als die Libanesen haben gegen Diktatoren
aufbegehrt und ihnen das Genick gebrochen. Natürlich hat so ein Aufstand
einen Preis.
Sie sind dazu nicht fähig?
Nun gut, dann sollen sie eben die Hizbollah-Leute in ihren Wohnzimmern
bewirten, ihre gute Laune wird ihnen aber spätestens dann vergehen, wenn
ihnen die Decke über dem Kopf einstürzt. Auch gestern wurden wieder
zahlreiche Kämpfer bei einem Gefecht gegen die Hizbollah getötet.
Bis zum Litani?
Wir haben schon einige Male mit unseren Füßen im Gewässer des Litani gewatet
und haben Terroristen von unseren Zäunen fern gehalten, und es sieht so aus,
als wären wir dazu verdammt, immer wieder an denselben Ort zurück zu kehren
und die selbe Mission zu erfüllen.
Bis wohin?
Die Annahme und die Hoffnung sind, dass die politische und die öffentliche
Ebene wissen werden, wohin sie im Libanon gelangen müssen und was als
Errungenschaft und Sieg gilt.