Amir Rappaport erinnert
sich in M'ariw an die Aktion "Früchte des Zorns"
Die Ähnlichkeit des jetzigen Vorfalls in Kfar Kana zu den Ereignissen
bei der Aktion "Früchte des Zorns" vor zehn Jahren lässt sich nicht
ignorieren, trotzdem verhält sich die Situation anders.
Damals führte der Vorfall zu einer Einstellung der Kämpfe, diesmal werden
die Kampfhandlungen zwar eingeschränkt, jedoch auf keinen Fall beendet.
Der Unterschied liegt vor allem darin, dass Israel damals über eine
Sicherheitszone im Südlibanon verfügte und als Besatzungsmacht galt. Diesmal
war der Angriff der Hisbollah eine grobe Verletzung der Souveränität
Israels. Nicht Israel war im fremden Land, Fremde kamen nach Israel.
Aber vielleicht liegt der größte Unterschied gerade in der amerikanischen
Führung, die nach dem 11. September kein Erbarmen mit islamischen
Terrororganisationen mehr aufbringt.
In Israel hat man begriffen, dass sich die Realität verändert hat. Es ist
jedoch nicht klar, ob auch Nasrallah die Unterschiede zu 1996 erkennt.
Auf keinen Fall darf Israel vergessen, dass es in Zukunft gute
nachbarschaftliche Beziehungen zum Libanon unterhalten möchte und deshalb
auf die Bombardierung von Zielen eher verzichten sollte, von denen man nicht
genau weiß, was sich dort befindet.